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      Meteorite: Chondrite    /    Meteorites: Chondrites


                   Fotos und Klassifikation : Gewöhnliche Chondrite L


CHONDRITE
C Chondrite CI, CM, CO
C Chondrite CV, CK
C Chondrite CR, CH, CB
Gew. Chondrite  LL
Gew. Chondrite  L / LL
Gew. Chondrite  L
Gew. Chondrite  H / L
Gew. Chondrite  H
Gewöhnliche Chondrite,
nicht klassifiziert
Rumuruti Chondrite
Forsterit Chondrite
Enstatit Chondrite
ungruppierte Chondrite   
Chondrite sind eine Gruppe von Meteoriten, die überwiegend aus Silikaten wie Olivin, Pyroxen und Plagioklas bzw. deren Alterationsprodukten bestehen. Sie können bis zu 20 Vol.-% metallische Phasen enthalten. Charakteristisches Merkmal sind kugelige Einschlüsse, die sogenannten Chondren, die bis einige Millimeter ( und selten auch Zentimeter) Größe erreichen können.

Chondrite stellen undifferenzierte Meteorite dar. Sie stammen von Asteroiden, die in den meisten Fällen nicht so stark erhitzt wurden, dass es zu Schmelzprozessen mit anschließender Trennung von Metall- und Silikatphase und Ausbildung von einem metallischen Kern und einem silikatischen Mantel in dem Körper kam. Diese Meteorite repräsentieren deshalb primitives Material aus der frühen Phase unseres Sonnensystems aus der Zeit vor ungefähr 4,56 Milliarden Jahren. Chondrite sind durch Aggregation von Chondren entstanden. Chondren sind das Produkt eines kurzzeitigen Prozesses, bei dem Material schnell aufgeheizt wurde und auch schnell wieder abkühlte. Der genaue Entstehungsprozess der Chondren ist noch unbekannt, hier gibt es mehrere verschiedene Theorien. Chondren bestehen überwiegend aus Olivin oder Pyroxen und Glas, sofern sie nicht metamorph verändert sind. Durch Alteration, Metamorphose, Kollisionen und Impakte können die Chondren unterschiedlich stark überprägt sein. Einige Chondrite enthalten Calcium-Aluminium-reiche Einschlüsse (CAI's), die als die frühesten aus dem solaren Nebel kondensierten Objekte gelten.
Die Chondrite werden in verschiedene Klassen unterteilt (siehe Klassifikation unten), die sich nach ihrer Entstehungsgeschichte (z.B. Entfernung von der Sonne) und Mutterkörper unterscheiden.

Gewöhnliche Chondrite weisen ein sub-solares Mg/Si-Verhältnis auf und ihr Sauerstoffisotopen-Verhältnis liegt über der terrestrischen Fraktionierungslinie. Charakteristisch ist ein hoher Anteil an Chondren in einer feinkörnigen Matrix.
Gewöhnliche Chondrite stellen die häufigsten Meteorite dar.



Gewöhnliche Chondrite, L-Gruppe (low iron)
Die L-Chondrite weisen einen Gesamteisengehalt von 20 bis 25 Masse-% auf. In Form von Ni-Fe-Metall liegen 4 - 10 % vor.
Für den Mutterkörper der L-Chondrite kann ein Durchmesser von mindestens 100 km angenommen werden. Etwa 2/3 der L-Chondrite sind stark geschockt, wobei das Ereignis etwa 470 Millionen Jahre zurück liegt. Dieses Ereignis hat wahrscheinlich zur Zerstörung des Mutterkörpers geführt. Ein Hinweis darauf sind Funde von fossilen Meteoriten in mittelordovizischen Kalksteinen (ca. 467 Millionen Jahre) in Südschweden, die eine stark erhöhte Fallrate belegen, sowie fünf große Impaktkrater mit einem vergleichbaren Alter auf der Erde. Als Überreste der Zerstörung des Mutterkörpers kommen die Asteroiden der Gefion-Familie in Frage. Es handelt sich dabei um tausende von Körpern von jeweils etwa 1 - 15 km Größe. Nach Bahnberechnungen und spektroskopischen Untersuchungen können sie Lieferanten der L-Chondrite darstellen (Nesvorny et al., 2008). Als mögliche Quelle der L-Chondrite wird auch der maximal 33 km große Asteroid 433 Eros diskutiert.


    NWA 6864.  Gewöhnlicher Chondrit, L3.15.

Meteorit NWA 6864.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L3.15.

Fund 2011. Nordwest Afrika. TKW 2,06 kg.

NWA 6864 enthält Forsterit (Fa0.5-45.8), Pyroxene (Enstatit, Pigeonit, Augit), etwas Plagioklas, Chromit und verwittertes Ni-Fe-Metall. Der Meteorit weist einen Verwitterungsgrad W2 und ein Schockstadium S2 auf.


NWA 6864. Vollscheibe. Größe 61 x 37 mm, Gewicht 15,294 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 5238.  Gewöhnlicher Chondrit, L3.

Meteorit NWA 5238.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L3.

Fund 2007. Nordwest Afrika (Marokko oder Algerien). TKW 250 g.

NWA 5238 zeigt einen Verwitterungsgrad W2 und ein Schockstadium S2.


NWA 5238. Vollscheibe. Größe 40 x 27 mm, Gewicht 5,3 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 5667.  Gewöhnlicher Chondrit, L3.

Meteorit NWA 5667.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L3, Brekzie.

Fund 2008. Nordwest Afrika (Marokko oder Algerien). TKW 1080 g.

NWA 5667 ist ein außerordentlich frischer Meteorit mit Verwitterungsgrad W0/1. Es handelt sich um eine Brekzie aus verschiedenen Lithologien. Olivin (Forsterit) zeigt eine Zusammensetzung Fa1.0-23.9, Pyroxen Fs6.1-20.7. Schockstadium S2. Das Exemplar weist eine schöne schwarze Schmelzkruste auf.


NWA 5667. Endstück. Größe 40 x 26 mm, Gewicht 24,9 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 5679.  Gewöhnlicher Chondrit, L3.

Meteorit NWA 5679 (Vollscheibe).
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L3.

Fund 2008. Nordwest Afrika. TKW 588 g.

Schockstadium S3, Verwitterungsgrad W0-1.


NWA 5679. Vollscheibe. Größe 46 x 42 mm, Gewicht 10,4 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 5697.  Gewöhnlicher Chondrit, L3.



Meteorit NWA 5697.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L3.

Fund 2008. Marokko. TKW 547 g.

Der Meteorit weist zahlreiche, zum Teil sehr große Chondren auf. Schockstadium S3, Verwitterungsgrad W1.


NWA 5697. Teilscheibe. Größe 48 x 42 mm, Gewicht 7,9 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.


NWA 5697. Vollscheibe. Größe 65 x 36 mm, Gewicht 10,2 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.

NWA 5697. Teilscheibe. Größe 70 x 32 mm, Gewicht ... g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.

Die Scheibe enthält große Chondren. Etwas rechts von der Mitte ist eine 11 mm große, etwas unregelmäßig geformte, porphyrische Chondre zu sehen.




    NWA 6168.  Gewöhnlicher Chondrit, L3.

Meteorit NWA 6168.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L3.

Fund 2009. Nordwest Afrika. TKW 614 g.

Der Meteorit ist brekziiert. Schockstadium S2, Verwitterungsgrad W1. Die Scheibe enthält viel Troilit.


NWA 6168. Vollscheibe. Größe 64 x 41 mm, Gewicht 20,11 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    Sahara 02500 ("Wadi Mellene").  Gewöhnlicher Chondrit, L3.8.

Meteorit Sahara 02500 "Wadi Mellene".
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L3.8.

Fund 2001 - 2002. Nahe beim "Wadi Mellene", Sahara (nähere Angaben wurden nicht bekannt gegeben). TKW 410,9 kg.

Der Meteorit weist gut ausgebildete Chondren bis mehrere Millimeter Durchmesser auf. Das Material enthält zahlreiche Klasten verschiedener Lithologien, z.B. graue, feinkörnige, eventuell achondritische oder helle, chondrenreiche Fragmente. Der Olivin (Forsterit) weist eine mittlere Zusammensetzung von Fa26 (Fa32-14) auf, der Pyroxen von Fs23. Daneben sind Ni-Fe-Metall und Troilit vorhanden. Schockstadium S2, Verwitterungsgrad W1.


Sahara 02500 "Wadi Mellene". Vollscheibe. Größe 180 x 135 mm, Gewicht 512 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 6173.  Gewöhnlicher Chondrit, L4.

Meteorit NWA 6173.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L4.

Fund 2010. Nordwest-Afrika. TKW 691 kg.

Zu dem Meteoriten liegen noch keine näheren Daten vor.


NWA 6173. Vollscheibe. Größe 91 x 50 mm, Gewicht 27,3 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    Sayh al Uhaymir 001.  Gewöhnlicher Chondrit, L4-5.

Meteorit Sayh Al Uhaymir 001.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L4-5.

Fund 2000. Sayh Al Uhaymir, Al Wusta, Oman. TKW 450 kg.

Der Meteorit weist einen Verwitterungsgrad W2 und Schockstadium S1 auf.


Sayh Al Uhaymir 001. Vollscheibe. Größe 68 x 50 mm, Gewicht 27,9 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 869.  Gewöhnlicher Chondrit, L4-6.

Meteorit NWA 869.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L4-6.

Fund 2000 oder 2001. Nordwest-Afrika. TKW > 2000 kg.

Es handelt sich um eine fragmentale Brekzie mit Material von Typ 4 bis 6. Schockstadium S3, Verwitterungsgrad W1.


NWA 869. Individual. Größe 95 x 67 x 55 mm, Gewicht 654 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 4680.  Gewöhnlicher Chondrit, L4-6.

Meteorit NWA 4680.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L4-6.

Fund 2006. Nordwest Afrika. TKW 3830 g.

Schockstadium S3, Verwitterungsgrad W1.


NWA 4680. Vollscheibe. Größe 38 x 26 mm, Gewicht 7,9 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    Pohlitz.  Gewöhnlicher Chondrit, L5.


Pohlitz. Fragment, Größe 4 mm, Gewicht 0,024 g. Ex Collection H.H. Nininger,
ex Collection P. Marmet. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
Meteorit Pohlitz.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L5.

Fall 13. Oktober 1819. Auf dem Feld "Rothe", zwischen Pohlitz (heutiger Stadtteil von Bad Köstritz) und Langenberg (Stadteil von Gera), Thüringen. TKW ca. 3,5 kg.

Kurz nach dem Fall gibt der Aufseher der Herzoglichen Kunst- und Naturalien-Sammlung Gotha, W.E. BRAUN (1819) einen ersten Bericht. Danach hörten zahlreiche Personen in Köstritz, Pohlitz, Langenberg, Gleina und weiteren Orten gegen 7 Uhr am Morgen einen starken Knall. Danach folgten Töne, die die Zeugen mit Glockenklängen oder Orgeltönen verglichen. Anschließend folgte ein dumpfes Sausen und Knistern, und zuletzt hörten Einige einen Schlag, als wenn ein Körper aus einer bedeutenden Höhe auf die Erde fällt. Eine Lichterscheinung hat niemand bemerkt, vermutlich wegen des zu der Zeit herrschenden starken Nebels. Einige Tage später ging der Bauer Rothe auf das Feld um nachzusehen, ob das Korn, das er vor mehreren Tagen gesät hatte, schon aufgegangen ist. In der Mitte des Ackers bemerkte er schon aus der
Ferne, dass die Erde aufgeworfen war. Er ging näher und sah in einer Vertiefung einen schwarzen Körper liegen, den er aber nicht für einen Stein, sondern für Fuchswitterung hielt, die der Jäger hierher gebracht haben könnte. Er kehrte nach Hause zurück und fragte den Jäger, der dies aber verneinte. Beide gingen dann zurück zu dem Acker. Der Jäger hatte schon gehört, dass zuweilen Steine aus der Luft fallen und vermutete, dass es sich hier um einen solchen handelt. Der Stein wurde dann geborgen. BRAUN hatte noch die Gelegenheit, das Loch zu besichtigen. Es war noch unverändert und wies 8 Pariser Zoll Tiefe bei 1½ Fuß Weite auf. Die Erde war rings herum wallförmig aufgeworfen. Der Stein verblieb einige Tage bei den Bauern in Pohlitz, in dieser Zeit schlugen sich etliche Leute etwas davon ab, "auch einigen Freunden der Mineralogie gelang es, sich Bruchstücke davon zu verschaffen." Nachdem der ursprünglich 7 Pfund 1 Loth wiegende Stein so etwa 2 Pfund verloren hatte, wurde er von der Reussischen Regierung in Gera in Beschlag genommen und nach Gera gebracht. Er wog jetzt noch 5 Pfund 1 Loth 1 Quentchen. BRAUN gibt an, dass die schwarze Kruste 1/3 Linie dick sei und scharf von der inneren Masse getrennt ist. Das Innere ist feinkörnig und grau, darin eingesprengt findet sich eine Legierung von Nickel und Eisen. Die Masse wird von zwei parallel laufenden, dünnen Gängen und weiteren noch feineren Trümern durchzogen. Der Stein wirkt sehr stark auf die Magnetnadel, sogar kleine Splitter. BRAUN konnte zwei Fragmente für die Gothaer Sammlung besorgen.
Einen sehr ähnlichen Bericht liefert der Bergschreiber LINDIG 1819, der auf Anordnung des Königlich-Preussischen Ober-Berghauptmanns GERHARD Erkundigungen über den Meteoritenfall einziehen sollte. Er gibt den Fall jedoch gegen 8 Uhr am Morgen an und berichtet von einem lediglich leichten Dunst, der zu der Zeit herrschte. Optische Erscheinungen sind jedoch nicht beobachtet worden. LINDIG gibt in seinem Bericht vom 10. Dezember 1819 an, dass es gegenwärtig nicht möglich ist, Bruchstücke zu bekommen, da es einen Rechtsstreit um das Eigentum geht. Der Bauer ROTHE will sich die Beschlagnahme durch die Regierung nicht gefallen lassen und verlangt 800 Thaler für den Meteoriten.

Die größten erhaltenen Teile sind (HEIDE, 1988; GRADY, 2000):
688 g (ehem. 713 g ?) Museum für Naturkunde der Humboldt Universität, Berlin,
406 g Naturhistorisches Museum Wien
400 g Museum für Naturkunde Gera
340 g Natural History Museum Budapest
145 g Universität Tübingen.

Über die mineralogische Zusammensetzung liegen kaum Daten vor. Bei dem Olivin soll es sich um Forsterit mit Fa25 handeln.
Das Fragment auf dem Foto enthält Pyroxen, Forsterit und Troilit. Die Rückseite weist Schmelzkruste auf.

Der Fundort des Meteoriten liegt dort, wo sich heute das Chemiewerk Bad Köstritz befindet und lässt sich mit 50°55'46" N, 12°02'17" E (= 50.92944°N, 12.03806°E) angeben (Mitteilung von Stefan BAUCH im Forum Meteorite-Mineralien-Gold, www.jgr-apolda.eu). Die Koordinaten in der Meteoritical Bulletin Database (50° 56'N, 12° 8'E) bezeichnen eine um mehrere Kilometer falsche Position.




    El Arouss (inoffiziell).  Gewöhnlicher Chondrit, L5-IMB.

Meteorit El Arouss (inoffiziell).
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L5-IMB (?).

Fund 2002 - 2003. El Arouss, Sahara. TKW 15,441 kg (10 Steine).

Der Meteorit ist bisher nicht im Meteoritical Bulletin publiziert. Er weist zwei Lithologien auf, eine stark geschockte chondritische und eine Impaktschmelz-Lithologie. Die hier vorliegende Scheibe stellt hauptsächlich eine Impaktschmelze dar. Bemerkerswert ist das Auftreten großer Hohlräume (Vesikel). Sie könnten durch gasförmiges SO2 gebildet worden sein, das beim Aufschmelzen von Troilit infolge des Impakts entstanden ist. Schockstadium S6, Verwitterungsgrad sehr niedrig.


El Arouss. Vollscheibe. Größe 130 x 110 mm, Gewicht 144,8 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    Braunschweig.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.


Braunschweig. Fragment mit Kruste. Größe 16 x 15 x 12 mm, Gewicht 3,65 g.
Ex Collection R. Bartoschewitz, ex Collection Fabien Kuntz. Sammlung und Foto
Thomas Witzke.
Meteorit Braunschweig (Fragment).
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.


Fall 23.04.2013 gegen 2.05 - 2.10 Uhr. Steinaustraße (52°13.548'N, 10°31.193'E), Braunschweig, Niedersachsen, Deutschland. TKW 1,3 kg.

Am 23. April 2013 gegen 2.05 - 2.10 Uhr nachts fiel in Braunschweig in der Steinaustraße ein Meteorit von 1,3 kg Masse. Das Exemplar schlug in einem Vorgarten in eine mit Betonplatten gepflasterte Fläche ein und verursachte eine etwa 7 x 3 cm messende Vertiefung. Beim Aufprall zersplitterte das Exemplar in hunderte von Fragmenten. Das größte weist eine Masse von 214 g auf, die anderen lagen bei unter 30 g bis hin zum Milligramm-Bereich. Die Schmelzkruste ist schwarz und weist eine Dicke von 0,4 mm auf. Der Meteorit Braunschweig zeigt eine rekristallisierte Matrix aus Olivin, Pyroxen und sekundärem Feldspat, in der schlecht ausgebildete, deformierte Chondren liegen. Weiterhin sind Kamacit (Ni 4.7-6.2, Co 1.0 Gew.-%), Taenit (Ni 20-34, Co 0.3-0.7 Gew.-%), Chromit und Troilit vorhanden.
Zusammensetzung von Olivin (Forsterit) Fa24.3-26.0, Ca-armen Pyroxen Fs20.8-21.7Wo1.0-1.8, Ca-reichem Pyroxen Fs8.1-8.8Wo44.4-45.2, Feldspat (Albit) An11-18Or4-10. Schockstadium S4.




    Benthullen.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.


Benthullen. Teilscheibe. Größe 13 x 12 mm, Gewicht 2,095 g. Ex Sammlung
Mineralogisches Museum Hamburg, ex Sammlung Jay Piatek, ex Sammlung
M. Bandli. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
Meteorit Benthullen (Teilscheibe).
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.

Fund wahrscheinlich 1944 oder 1945. In einem Hochmoor, an der Böseler Straße 435, Benthullen, Gemeinde Wardenburg, Oldenburger Land, Niedersachsen, Deutschland (53°02'15'' N, 8°06'22'' E). TKW 17,25 kg.

Zu den Fundumständen des Meteoriten von Benthullen gibt Rainer BARTOSCHEWITZ (1989) einen Bericht. Danach baute an einem Tag im Kriegsjahr 1944 der Landwirt Johann FRAHMANN auf seinem Grundstück in der Böseler Straße 435 zusammen mit einem französischen Kriegsgefangenen Torf ab, als ihn sein Nachbar Johann MÜLLER besuchte. Ihnen fiel auf, dass der Torf an einer Stelle senkrecht gestört war und gruben nach. In 2 Meter Tiefe stießen sie auf ein Objekt. Da zunächst eine Bombe vermutet wurde, entfernte sich der Franzose. Ein weiterer Nachbar, Dirk BLIEVERNICH, half schließlich bei der Bergung des Objektes, das sich als ein merkwürdig schwerer Stein erwies. MÜLLER äußerte bereits die Vermutung, dass er nicht von dieser Welt stammt, erntete aber nur Spott dafür. Der Stein
wurde von FRAHMANN zunächst zum Beschweren des Deckels von einem großen Topf für Schnippelbohnen verwendet, erwies sich aber als nicht besonders geeignet und wurde später auf einen Steinhaufen hinter dem Haus geworfen.
Als sich Dr. Wolfgang HARTUNG, der Direktor des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte in Oldenburg zu Geländeuntersuchungen 1949 in Benthullen aufhielt, erwähnte MÜLLER ihm gegenüber den Stein. HARTUNG hatte sofort den Verdacht, dass es sich um einen Meteoriten handeln könnte und begab sich zu FRAHMANN. Auf dem Steinhaufen konnte er den Stein entdecken. HARTUNG gibt in seiner Mitteilung von 1949 allerdings an, dass der Stein ein Jahr vorher, also 1948, gefunden wurde. Das Gewicht beträgt 17,25 kg, die Abmessung 26 x 19 x 13 cm. HARTUNG vermutet, dass der neue Fund die Hauptmasse des als Oldenburg bezeichneten, am 10. September bei Beverbruch und Bissel gefallenen Meteoriten darstellt.
Die Angabe zum Fundjahr differiert extrem. BARTOSCHEWITZ (1989) gibt 1944 an, BEICHLE (2012) 1944 oder 1945, HARTUNG (1949) 1948, SCHLÜTER & KOBLITZ (1998) 1948 oder 1949, RAMDOHR & EL GORESY (1974) 1951, RAMDOHR (1977) etwa 1955. Die letzten beiden Angaben können aus naheliegenden Gründen ausgeschlossen werden, es gibt eine ältere Publikation. Bei der Anwesenheit eines französischen Kriegsgefangenen sind von allen Angaben nur die Jahre 1944 und 1945 möglich (siehe Diskussion in GEHLER & REICH, 2015).

RAMDOHR & EL GORESY (1974) zeigten an Hand von Unterschieden bei den Chondren, dass der Stein von Benthullen nicht zu dem Meteoriten von Oldenburg gehört. Bei RAMDOHR (1977) wird er als L-Chondrit und bei SCHLÜTER & KOBLITZ (1998) als L6 klassifiziert. Zum irdischen Alter liegt nur eine nicht publizierte 39Ar-Analyse vor, nach der es unter 200 Jahren liegt (siehe GEHLER & REICH, 2015). Die Angaben in der Literatur variieren,ohne dass hier konkrete Untersuchungen genannt werden.
Der Meteorit benthullen enthält Olivin (Fa24.9), Orthopyroxen (En75.9 Fs21.7 Wo1.5), Plagioklas (An1.3 Ab79.3 Or27.4 - An10.9 Ab87.4 Or1.7) und weitere Minerale, darunter auch Ni-Fe-Metall. Die Hauptmasse des Meteoriten befindet sich im Oldenburger Museum für Naturkunde (heute Landesmuseum Natur und Mensch), das Gewicht beträgt 16,05 kg (GEHLER & REICH, 2015). Bei Benthullen handelt es sich um den größten bisher in Deutschland gefundenen Steinmeteoriten.




    Linum.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.


Linum. Teilscheibe. Größe 15 x 6 mm, Gewicht 0,918 g. Sammlung und Foto Thomas
Witzke.
Meteorit Linum.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.

Fall kurz vor 8 Uhr, 5. September 1854. Torfstich Carwe, nordöstlich von Linum bei Fehrbellin, Neuruppin, Brandenburg, Deutschland. Ungefähre Position 52.80426°N, 12.92643°E (die offizielle Position aus dem Meteoritical Bulletin, 52° 45'N, 12° 54'E = 52.750°N, 12.900°E ist um ca. 5 km falsch). TKW 1862 g.

Am Morgen des 5. September 1854, kurz vor 8 Uhr, fiel in die Felder der Torfgräberei Carwe, die am Bützrhin südlich vom Bützsee lagen, nahe den Wustrauer Gutswiesen, nordöstlich von Linum bei Fehrbellin, ein Meteorit. Gustav ROSE (1855) gibt den Bericht vom 13. September 1854 von Torfmeister Kohle aus Fehrbellin über den Meteoritenfall wieder. Danach war dem betreffenden Morgen bei wolkenlosem Himmel plötzlich ein Geräusch zu hören, dass an eine sich drehende Windmühle erinnerte. Es kam von Südwest Richtung Nordost und verstärkte sich zu einem Getöse und schließlich zu "einem Geheul und Gebrüll von erschrecklicher Stärke" und endete dann
plötzlich. Danach sah ein schwerhöriger Torfarbeiter, der nicht nach oben zur Quelle von dem Geräusch geblickt hatte, in der ausgetorften Fläche vor ihm Erde und Moder hochspritzen. Nach einigem Suchen konnte ein Loch von 2 Fuß Durchmesser gefunden werden, von dem sich von Südwest nach Nordost ein Gang schräg in die Tiefe erstreckte. In 4 Fuß Tiefe senkrecht von der Oberfläche konnte der Stein geborgen werden. Der Stein wurde offenbar schon von den Findern als Meteorit erkannt. Beim Bohren mit dem Messer an einer Stelle fand sich ein Körnchen Metall, das magnetisch war und am Messer hängen blieb und für Eisen gehalten wurde.
Ergänzend teilt ROSE mit, dass der Stein bis auf das kleine mit dem Messer gebohrte Loch ganz vollständig ist und ein Gewicht von 3 Pfund, 21 3/4 Loth aufweist und die Form einer unregelmäßig schiefen, dreiseitigen Pyramide bei einer Abmessung von jeweils 4 Preussischen Zoll an der Basis bei 3½ Zoll Höhe aufweist. Der Stein ist mit einer schwarzen, matten und etas rauhen Rinde bedeckt. Der Stein wurde von Friedrich Kelch, dem Besitzer der Torfgräberei, dem König übersandt, der ihn dem Königlich-Mineralogischen Museum in Berlin schenkte.

Bei dem Meteoriten handelt es sich um einen sogenannten Olivin-Hypersthen-Chondriten. Die typischerweise 0,3 - 1,7 mm großen Chondren sind meist nur wenig deutlich erkennbar. An Mineralen sind Forsterit (Fa23.9), Enstatit (Fs20.3 Wo1.5), Kamacit (6.3 % Ni), Taenit, Tetrataenit, Troilit, Chromit, Chlorapatit und 'Whitlockit' (wahrscheinlich Merrillit) vorhanden. Der Meteorit weist dünne Schockadern auf und ist als L6 zu klassifizieren (MATTHES & ADAM, 1988). Die Hauptmasse des Meteoriten befindet sich im Museum für Naturkunde Berlin.




    Ramsdorf.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.

Meteorit Ramsdorf.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.

Fall 18.30 Uhr, 26. Juli 1958. Ramsdorf, Borken, Münster, Nordrhein-Westfalen, Deutschland. TKW ca. 4,682 kg.


Ramsdorf. Fragment. Größe 4 x 3 mm, Gewicht 0,034 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    Mainz.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.


Mainz. Fragment. Größe 4 x 4 mm, Gewicht 0,092 g. Sammlung und Foto Thomas
Witzke.
Meteorit Mainz.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.

Fund 1852. Nahe dem Gautor an der Pariser Chaussee (heute Pariser Straße), Mainz, Rheinland-Pfalz. TKW ca. 1,7 kg.

Die Angaben zum Fundort und Fundjahr differieren etwas in der Literatur. Nach Ferdinand SEELHEIM (1857), der einen Bericht von Dr. GERGENS aus Mainz zitiert, wurde der Stein vor einigen Jahren "auf der Anhöhe oberhalb Mainz in der Nähe der Pariser Chaussee beim Umpflügen eines Ackers" gefunden. Die Parise Chaussee ist heute die Pariser Straße. BUCHNER (1863) schreibt dagegen, dass er "1852 zwischen dem Münsterthor und dem Gauthor vor der Stadt" gefunden wurde. Das Münstertor wurde 1877 abgerissen und befand sich am heutigen Münsterplatz. Nach ersterer Angabe befand sich der Fundort eher südlich der Altstadt, nach letzterer eher südwestlich. Der Bereich befindet sich heute innerhalb der Stadtgrenzen von Mainz.
Der Stein wurde für ein Eisenerz gehalten und Dr. GERGENS zur Untersuchung übergeben. Das
Exemplar wog damals etwa 2½ Pfund, es stellte das Bruckstück eines größeren Steins dar und war mit einer Kruste von Brauneisenstein überzogen. Die Verwitterung setzte sich bis in das Innere fort, etwa bis zur Hälfte des Durchmessers. GERGENS erkannte, dass es sich um einen Meteoriten handelt und fand darin Metall, eine Substanz die er für Olivin hielt und Phosphornickeleisen. Er ging davon aus, dass der Stein schon länger, vielleicht mehrere hundert Jahre, in der Erde gelegen hat. Zur weiteren Untersuchung sandte er das Material an SEELHEIM, der in dem frischen Material 2,13 % Nickeleisen, 3,86 % Eisensulfid sowie 18,29 % FeO im silikatischen Anteil fand.
Der Gießener Geologieprofessor A. von Klipstein erwarb den Meteoriten (oder einen wesentlichen Teil davon) für seine umfangreiche Sammlung. Diese Sammlung wurde 1867 von der englischen Regierung erworben und dem im Aufbau befindlichen Museum des Geological Survey of India in Kalkutta, Indien, überlassen, wo sich noch heute das größte Teilstück des Meteoriten Mainz befindet.
Nach der Untersuchung durch PALME et al. (1987) liegt der Eisengehalt (total) bei 20,8 %, es handelt sich damit um einen L-Chondriten. Auf Grund der stark rekristallisierten Textur ist er als L6 zu klassifizieren. Der Meteorit enthält Forsterit (Fa24), Enstatit (Fs20), Albit (Ab81.3 An11.6 Or7.1) sowie Kamacit (mit 6.5 % Ni und 0,95 % Co), Taenit und Tetrataenit, auch ein Korn von metallischem Kupfer konnte nachgewiesen werden. Eine Altersbestimmung mit K/Ar ergab einen Wert von 4,26 Milliarden Jahren, was auf einen leichten Verlust von Ar im Boden hindeutet. Das CRE-Alter liegt bei 50 Millionen Jahren und ist damit sehr hoch.




    Schönenberg.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.


Schönenberg. Teilscheibe. Größe 10 x 4 mm, Gewicht 0,1 g. Sammlung und Foto
Thomas Witzke.
Meteorit Schönenberg.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.

Fall 25.12.1846. Schönenberg, Landkreis Günzburg, Bayern, Deutschland. TKW 8,015 kg.

Der Bericht über den Fall und den Fund wurde vom ortsansässigen Lehrer Christian LANDBECK 1847 verfasst. Danach war am 25. Dezember 1846 gegen 2 Uhr Nachmittags zunächst vier laute, an Kanonendonner erinnernde Explosionen zu hören. Danach folgten in raschen Tempo weitere Explosionen. Den Schluss der Erscheinung bildete ein langes Sausen und Klingen, das an Trompeten erinnerte. Der eigentliche Fall wurde von Leopold Weckherlin beobachtet, der bei Schönenberg im östlichen Abhang eine faustgroße Kugel herabsausen und unterhalb seines Hauses in den Grasgarten von Bartholomäus Enninger einschlagen sah. Der fest gefrorene Lehmboden wurde zwei Fuß tief durchschlagen und Erde weit umher geschleudert. An der Einschlagstelle war ein Geruch nach Schwefel festzustellen. Als der Stein ausgegraben wurde, war er noch etwas warm.
LANDBECK gibt das Gewicht mit 17 Pfund 5 Loth württembergisches Maß (das Pfund und Loth entsprechen 467,5 bzw. 14,606 g, ergibt 8,020 g) an. Der Stein ist mit einer schwarzen Kruste bedeckt und ist im Inneren feinkörnig und enthält Flitter von Eisen. Nach den Berichten der Ohrenzeugen geht LANDBECK davon aus, dass in der Gegend, speziell im Mindel- und Kamelthal, noch mehrere Steine gefallen sind. Es wurden jedoch keine weiteren Funde bekannt.
Das Donnern wurde noch im Umkreis von 60 km wahrgenommen. Der etwa 20 x 16 x 13 cm messende Stein wurde von der königlich-bayrischen Regierung für das Kabinett in München requiriert und wird dort aufbewahrt.

Im II. Weltkrieg wurde bei einem Luftangriff im April 1944 die Hauptmasse von fast 8 kg in der Sammlung in München vernichtet. Heute sind lediglich noch etwa 6 % der ursprünglichen Masse erhalten (Bayerisches Landesamt für Umwelt, 2014).




    Tenham.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.

Meteorit Tenham.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.

Fall 1879. Tenham, Queensland, Australien. TKW 160 kg.


Tenham. Endstück. Größe 35 x 23 mm, Gewicht 12,75 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    Mreïra.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.

Meteorit Mreïra.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.

Fall wahrscheinlich 16.12.2012. Stailt Omgrain-Gebiet, Mreïra, Tiris Zemmour, Mauritanien (25°57.550'N, 10°57.615'W, dicht an der Grenze zu West-Sahara). TKW 6 kg.

Der Meteorit ist stark brekziiert und weist Klasten mit equilibrierten Chondren, Silikatkörnern, Schmelzadern und -taschen, Kamacit, Troilit und Merrillit auf. Er enthält Olivin (Forsterit, Fa24.4), Pyroxen (Fs20.3Wo1.5) und Plagioklas (Ab82.7An10.4Or6.8). Schockstadium S6, Verwitterungsgrad W0.


Mreïra. Vollscheibe. Größe 47 x 32 mm, Gewicht 7,97 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 1941.  Gewöhnlicher Chondrit, L6.



Meteorit NWA 1941.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6.

Fund 2003. Nordwest-Afrika. TKW 16 kg (18 Stücke).

Der Meteorit ist brekziiert. Er enthält Forsterit (Fa 23,4) und Pyroxen (Fs 19, Wo 2) neben reichlich Fe-Ni-Metall. Schockstadium S3, Verwitterungsgrad W1.


NWA 1941. Vollscheibe. Größe 190 x 95 mm, Gewicht 190,4 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.




Unten:
Die Scheibe so fotografiert, dass das Fe-Ni-Metall nicht reflektiert und die Brekziierung sichtbar wird.



    NWA 3080.  Gewöhnlicher Chondrit, L6 - Impaktschmelze.

Meteorit NWA 3080.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L6 - Impaktschmelze.

Fund 2003. Marokko. TKW 139.3 g.

Bei dem Meteoriten handelt es sich um ein Impaktschmelzgestein. Er enthält Olivin (Forsterit, Fa21.9) und Pyroxen (Fs19.1). Schockstadium S6, Verwitterungsgrad W0.


NWA 3080. Vollscheibe. Größe 37 x 35 mm, Gewicht 7,4 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    Dhofar 1275.  Gewöhnlicher Chondrit, L7.

Meteorit Dhofar 1275.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L7.

Fund 6. Februar 2003. Dhofar, Oman (18°49.71'N, 54°38.37'E). TKW ca. 5 kg.

Dhofar 1275 ist einer der drei nicht-antarktischen L7 Chondrite. Er ist entsprechend seiner Einstufung stark metamorph überprägt und weist eine grobkörnige Matrix auf. Der Meteorit enthält Forsterit (Fa24.8), Orthopyroxen (Enstatit, Fs21.1 Wo3.6) und Plagioklas (Körner bis 200 µm). Das Schockstadium liegt bei S2, der Verwitterungsgrad bei W4.


Dhofar 1275. Vollscheibe. Größe 17 x 9 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



    NWA 3334.  Gewöhnlicher Chondrit, L - Schmelzgestein.

Meteorit NWA 3334.
Gewöhnlicher Chondrit, L Gruppe (low iron), L-Schmelzgestein.

Fund 2003. Algerien. TKW 41,5 g.

Bei dem Meteoriten NWA 3334 handelt es sich um ein L-Chondrit-Schockschmelzgestein, das sich nicht näher einordnen lässt. Es besteht aus geschockten (S3-4), ungeschmolzene Forsterit- und Enstatit-Fragmenten, aus der Schmelze kristallisiertem Olivin, Orthopyroxen, Plagioklas und Augit in einer sehr feinkörnigen Matrix aus Olivin, Orthopyroxen und SiO2-reichem Glas. Weiterhin sind, wie auch in dieser kleinen Teilscheibe erkennbar, sind rundliche, aus der Schmelze erstarrte Metalltröpfchen mit FeS-Einschlüssen vorhanden, die terrestrisch oxidiert sind. Schockstadium S5.


NWA 3334. Teilscheibe. Größe 9 x 3 mm. Gewicht 0,2 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



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Literatur siehe Hauptseite Meteorite
Weitere verwendete Literatur:
Nesvorny et al. (2008) Icarus 200, 698-701

El Arouss: http://www.caillou-noir.com/ElArouss.htm
Linum: Matthes, J. & Adam, K. (1988): The Linum Chondrite.- Meteoritics 23, 378
Mainz: Seelheim, F. (1857): Untersuchung eines bei Mainz gefundenen Meteorsteins.- Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogtum Nassau, 12, 405-410
Palme, H. et al. (1983): The Mainz Meteorite.- Meteoritics 18, 370
BARTOSCHEWITZ, R. (1989): Der Meteorit von Benthullen.- Meteor. Zeitschrift für Meteoritenkunde 4, Heft 14 (Nr. 2/1989), 17-19
BEICHLE, U. (2012): Meteroriten im Visier.- In: BECKER, P.-R. & BEICHLE, U. (Hrsg.): Meteoriteneinschlag: Außerirdische Steine im Landesmuseum, 15-20, Oldenburg
HARTUNG, W. (1949): Ein neuer Meteoritenfund.- Nordwest-Zeitung Oldenburg, Beilage Nordwest-Heimat, 4. Juni 1949
RAMDOHR, P. (1977): Einige Beobachtungen bei der Mikroskopie von Meteoriten als Anregung zur weiteren Forschung.- Chemie der Erde 36, 263-286
RAMDOHR, P. & EL GORESY, A. (1974): Characteristic features observed in the meteorites Beverbruch and Benthullen, Oldenburg/Germany.- Meteoritics 9, 397-398
SCHLÜTER, J. & KOBLITZ, J. (1998): Der Meteorit "Benthullen" im Staatlichen Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg.- Oldenburger Jahrbuch 98, 215-219



© Thomas Witzke / Stollentroll


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