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Achondrite - Fotos und Klassifikation
Mars Meteorite: Shergottite, Nakhlite, Chassignite und andere
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Achondrite sind eine sehr heterogene Klasse von Steinmeteoriten, die keine Chondren aufweisen. Sie stammen von differenzierten Körpern auf denen es durch Schmelzprozesse zu einer Trennung von Kern und Mantel gekommen ist.
Den Übergang zwischen den undifferenzierten Chondriten und den differenzierten Achondriten stellen die Primitiven Achondrite (PAC) dar. Sie stammen von kleineren Asteroiden, die recht schnell erstarrt sind.
Die differenzierten Achondrite stammen von mittelgroßen bis großen Asteroiden (wie z.B. Vesta), anderen Planeten (Mars und eventuell Merkur) oder dem Erdmond.
Für die vom Mars stammenden Meteorite stand lange Zeit die Bezeichnung SNC-Gruppe als Synonym, nach den Anfangsbuchstaben der drei Typen: Shergottite, Nakhlite, Chassignite. Inzwischen liegen jedoch weitere Gesteine vom Mars vor, die sich nicht in dieses Schema einordnen lassen. Neben dem schon länger bekannten Orthopyroxenit, bisher nur durch den Meteoriten ALH84001 vertreten, gibt es jetzt auch einen Augit-Basalt und eine basaltische Brekzie.
Für die Herkunft dieser Gesteine vom Mars gibt es eine Reihe von Argumenten: Es handelt sich um stark differenzierte Meteorite, die nur von einem größeren Körper stammen können. Im Vergleich zu dem Alter von anderen Meteoriten, die ein Alter von ca. 4,5 Milliarden Jahren aufweisen, sind die vom Mars stammenden Meteorite mit etwa 150 Millionen bis etwa 1,5 Milliarden Jahren sehr jung. Herkunft muss also ein Körper sein, auf dem es vor relativ kurzer Zeit noch aktiven Magmatismus gegeben hat. Die Element- und Isotopenverhältnisse in Gaseinschlüssen in den Schockadern stimmen mit den Daten der Marsatmosphäre überein, die von der Viking-Sonde gemessen wurde. Schließlich fanden die Mars-Rover Pathfinder, Spirit und Opportunity bei ihren Untersuchungen mittels Röntgenfluoreszenz Gesteine mit shergottitischer Zusammensetzung.
Nach den Ejektions-Altern der Mars-Meteorite lassen sich alle untersuchten Exemplare auf 6 - 8 Impakt-Ereignisse zurückführen. Bisher ist aber nicht bekannt, wo die Einschläge auf dem Mars erfolgten, diskutieert wird die Tharsis-Region. Bisher repräsentieren alle Mars-Meteorite rein magmatisches Gestein. Eine Ausnahme ist die basaltische Brekzie, die eine Impakt-Brekzie darstellt.
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Mars Meteorite: Shergottite, Nakhlite, Chassignite und andere
Augit-Basalte
Durch neue Funde musste die Klassifikation der Mars-Meteorite erweitert werden. Die SNC-Gruppe (Shergottite, Nakhlite, Chassignite) war bis vor kurzem ein Synonym für Mars-Meteorite, abgesehen von einem Orthopyroxeniten. Ein 2013 gefundener Augit-Basalt ließ sich nicht in dieses Schema einordnen. Das Gestein weist hohe Gehalte an Augit und Feldspat auf, während Pigeonit fehlt.
Einziger Vertreter dieser neuen Gruppe von Mars-Gesteinen ist bisher NWA 8159.
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Meteorit NWA 8159 (kleine Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit, Augit-Basalt.
NWA 8159 weist eine sehr feinkörnige Textur auf. Das Gestein besteht aus etwa 50 % Augit, 40 % Plagioklas (Anorthit, An58.2Ab41.5Or0.3) und 5 % Olivin (Fayalit, Fa66.2). Die Augit-Kristalle sind isometrisch ausgebildet bei etwa 10 - 200 Mikrometern Abmessung. Plagioklas bildet bis 500 x 100 Mikrometer messende prismatische Kristalle. Etwa die Hälfte von dem Plagioklas ist in Maskelynit umgewandelt. Orthopyroxen (Ferrosilit, Fs62.3Wo0.6) findet sich als dünner Rand um einige Augit-Kristalle. Weiterhin ist etwas Magnetit sowie akzessorisch Ilmenit, Merillit, Chlorapatit und Spinell vorhanden. NWA 8159 ist das Marsgestein mit dem bisher bekannten höchsten Gehalt an Plagioklas.
Fund 2013. Marokko. TKW 149,4 g.
Größe 6 x 3 mm, Gewicht 0,05 g (Probe G456-0069). Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Shergottite
Die Gruppe der Shergottite wurde nach dem Fall von Sherghati, Indien von 1865 benannt. Es handelt sich um magmatische Gesteine von basaltischer bis peridotitischer Zusammensetzung. Sie enthalten im wesentlichen Olivin, Clinopyroxen und Plagioklas, gelegentlich kann auch Orthopyroxen vorhanden sein. Die Shergottite werden nach ihrem Mineralbestand und Textur noch weiter unterteilt.
Basaltische Shergottite sind vulkanische oder sehr oberflächennah entstandene Gesteine. Sie bestehen überwiegend aus Clinopyroxen (Pigeonit bis Augit) und Plagioklas. Die chemische Zusammensetzung ist recht ähnlich terrestrischen Basalten. Olivin-phyrische Shergottite weisen eine porphyrische Textur auf, sie enthalten große Olivin-Kristalle in einer basaltischen Matrix. Bei Olivin-Orthopyroxen-phyrischen Shergottiten ist zusätzlich noch ein Anteil von Orthopyroxen enthalten. Der Plagioklas-Gehalt liegt noch etwas über 10 %, so dass diese Gesteine noch nicht als Ultramafitite bezeichnet werden können. Bei lherzolithischen Shergottiten handelt es sich um ein kumulates, ultramafisches, peridotitisches Gestein, chemisch sehr ähnlich terrestrischen Lherzolithen. Der Begriff "Lherzolith" hat sich für dieses Material eingebürgert, ist jedoch nicht korrekt. Lherzolithe müssen sowohl Ortho- als auch Clinopyroxen enthalten. In dem Marsgestein fehlt Orthopyroxen, nach der IUGS-Nomenklatur für Gesteine handelt es sich um Wehrlit. Eine neue Nomenklatur bezeichnet sie als poikilitische Shergottite.
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Meteorit Zagami (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), basaltischer Shergottit.
Bei dem Zagami Meteoriten handelt es sich um einen fein- bis mittelkörnigen, basaltischen Shergottit aus etwa 75 % Clinopyroxen (Augit und Pigeonit), 18 % Plagioklas-Glas (Maskelynit) sowie untergeordnet Oxide, Sulfide und Phosphate. Nach Rb-Sr- und Sm-Nd-Isotopenanalysen liegt das Kristallisationsalter bei 163-178 Millionen Jahren. Der Meteorit weist dunkle, glasige Schockadern auf. Die Element- und Isotopenverhältnisse in Gaseinschlüssen in den Schockadern stimmen mit den Daten der Marsatmosphäre überein. In den Adern wurden auch Hochdruck-Minerale wie Stishovit, Seifertit, Akimotoit oder ein Orthoklas-Polymorph mit Hollandit-Struktur gefunden.
Fall 3. Oktober 1962. Zagami, Katsina Province, Nigeria. TKW 18 kg.
Größe 16 x 12 mm, Gewicht 0,986 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 6963 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), basaltischer Shergottit
NWA 6963 ist ein basaltischer Shergottit und besteht aus etwa 60 % Pyroxen, 35 % Maskelynit, 2 % Ulvöspinell, 2 % Schmelztaschen aus einer Si-reichen Phase sowie etwas Merillit, Chlorapatit und Pyrrhotin. Bei den Pyroxenen handelt es sich um Pigeonit (Fs29Wo11En59 bis Fs58Wo16En26) und Augit (Fs21Wo34En45 bis Fs39Wo31En30). Der Plagioklas (Or2.4Ab48.9An48.7) wurde komplett in Maskelynit umgewandelt (Wilson et al., 2012).
Fund 2011. Nordwest-Afrika. TKW 83 g.
Größe 14 x 8 mm, Gewicht 0,508 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 4857 (Fragment).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), basaltischer Shergottit.
NWA 4857 ist im Meteoritical Bulletin noch als 'provisorisch' geführt, es sind hier kaum Informationen vorhanden. Wahrscheinlich gehört NWA 4857 zu einer größeren Pairing-Gruppe aus NWA 2975, 2986, 2987, 4766, 4783, 4857, 4864, 4878, 4880, 4930, 5140, 5214, 5219 und 5366. Das Gestein besteht im wesentlichen aus Clinopyroxenen (Pigeonit und Augit) und etwas Plagioklas (Maskelynit).
Fund 2007. Algerien. TKW 24 g.
Größe 5 mm, Gewicht 0,04 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 4468 (Fragment).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), basaltischer Shergottit
(permafischer poikilitischer Shergottit).
NWA 4468 enthält 2 - 10 mm große, früh gebildete Pyroxenkristalle mit Einschlüssen von Chromit und Forsterit (Fa28.8). Die feinkörnige Matrix zwischen den Pyroxenkristallen besteht aus 35 % Fe-reichem Forsterit (Fa40.7), 30 % Pigeonit (Fs31.3 Wo4.4, Fs19.6 Wo31.3), 25 % Maskelynit (An38.7-54 Or3.9-2.3), Ti-haltigem Chromit, Ilmenit, Merrillit, Chlorapatit und Pyrrhotin. Die großen Pyroxene bestehen im Kern aus Enstatit (Fs24.5 Wo4.4) mit Rändern aus Pigeonit und Augit. Im Gegensatz zu anderen basaltischen Shergottiten wie z.B. Zagami enthält NWA 4468 recht viel Olivin. Der Meteorit repräsentiert ein primitives Magma, das weniger entwickelt ist als das Material von Shergotty, Zagami oder anderen basaltischen Shergottiten. Nach vorläufigen Isotopendaten weist NWA 4468 ein Kristallisationsalter von etwa 175 Millionen Jahren auf.
Fund 2006. Sahara, Nordwest-Afrika. TKW 675 g.
Größe 7 x 3,5 mm, Gewicht 0,112 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 5990 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), basaltischer Shergottit.
(permafischer Olivin-führender, diabasischer Shergottit)
Bei dem Meteoriten handelt es sich um ein olivinführendes, diabasisches, magmatisches Gestein von mittlerer Körnigkeit (bis 1,1 mm). Es ähnelt terrestrischen Diabasen. Hauptminerale sind Clinopyroxen (Pigeonit, 35 Vol.-%,), Plagioklas (Anorthit, 35 Vol.-%) sowie Olivin (Forsterit, 25 Vol.-%, Kern Fa40,7 bis Rand Fa46,9), als Akzessorien finden sich Chromit, Ilmenit, Pyrrhotin, Merrillit und Magnetit. Das Material kann als permafischer, olivinführender, diabasischer Shergottit klassifiziert werden. Der Meteorit weist eine ungewöhnliche Homogenität in der chemischen Zusammensetzung der mafischen Silikate auf, während bei fast alle anderen Shergottiten eine irreguläre Zonierung der Minerale zu beobachten ist. Es wird vermutet, dass das Ausgangsmagma beim Aufstieg keine substanzielle Wechselwirkung mit krustalem Material aufwies.
Fund 2009. Hamada du Draa, Marokko. TKW 59 g.
Größe 5 x 4 mm, Gewicht 0,057 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 1110 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Olivin-phyrischer Shergottit.
NWA 1110 stellt ein basaltisches Gestein mit Olivin-Phenocrysten in einer feinkörnigen Grundmasse aus zoniertem Pigeonit und homogenem Maskelynit (Ab46Or2) dar, akzessorisch sind Ilmenit, Magnetit und Pyrrhotin vorhanden. Der Olivin weist einen Mg-reichen Kern (Forsterit, Fa28) und einen schmalen Fe-reichen Rand (Fa51) auf. Pairing: NWA 1068 und einige weitere kleine Funde.
Fund 2001. Nordwest-Afrika. TKW 118 g.
Größe 6 x 5 mm, Gewicht 0,04 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 5789 (Teil-Endstück).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Olivin-phyrischer Shergottit.
(verarmter permafischer Olivin-phyrischer Shergottit)
Der Meteorit weist bis 1 mm große Olivin-Kristalle in einer feinkörnigen Matrix auf, die kein Maskelynit und kaum Plagioklas enthält. Das Material wurde ursprünglich als "Limburgit" oder "limburgitischer Shergottit" bezeichnet. Es handelt sich um ein sehr primitives, magmatisches, mafisches Gestein, in der chemischen Zusammensetzung sehr ähnlich Yamato-980459. Der Olivin macht 25 Vol.-% aus und ist zoniert von Fa15,6 im Kern bis zu dünnen Rändern aus Fa45,4. Die feinkörnige Grundmasse besteht überwiegend aus Pyroxen (70 Vol.-%), etwas Chromit, Pyrrhotin sowie Mesostasis (2 %) aus Verwachsungen von Pigeonit, Anorthit (An60,0-60,2 Or0,5-0,6), SiO2, Ilmenit und Merrillit. Die Pyroxene der Grundmasse bestehen im Kern aus Enstatit und weisen dünne Ränder aus Pigeonit bis Augit auf. NWA 5789 repräsentiert wahrscheinlich eine magmatische Mantelquelle mit substantieller Kontamination durch krustales Material. Der Olivin steht nicht im Gleichgewicht mit der Gesamtgesteinszusammensetzung, er ist etwas Fe-reicher. Vermutlich wurde der früh ausgeschiedene Olivin durch spätere Reaktionen verändert.
Nach einer neuen Nomenklatur wird NWA 5789 als verarmter permafischer Olivin-phyrischer Shergottit bezeichnet.
Fund 2009. Sahara, Nordwest-Afrika. TKW 49 g.
Größe 10 x 4 mm, Gewicht 0,237 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit Tissint (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Olivin-phyrischer Shergottit.
Der Meteorit Tissint weist Olivin Macrocrysten bis 1,5 mm und Microphenocrysten bis 0,4 mm in einer feinkörnigen Grundmasse aus zoniertem Pyroxen, Plagioklas, Ti-armen Chromit, Ilmenit, Pyrrhotin und Merrillit auf. Die Kerne der großen Olivin-Kristalle weisen eine Zusammensetzung Fa19.4-20.2, die Ränder Fa43.2-60.4 auf. Die Kerne der kleinen Olivinkristalle sind mit einer Zusammensetzung Fa29.1-30.2 eisenreicher als die großen. Bei den Pyroxenen handelt es sich um Orthopyroxen (Enstatit, Fs24.0-24.4Wo4.1-4.6) und Clinopyroxen (Pigeonit, Fs26.1-51.6Wo11.9-16.9 und Augit, Fs21.7-23.3Wo25.0-24.2). Der Plagioklas weist eine Zusammensetzung An61.1-64.3Or0.5-0.4 auf. Tissint gehört zu den verarmten Olivin-phyrischen Shergottiten.
Fall 18. Juli 2011. Streufeld ca. 48 km SSW von Tissint und 50 km ESE von Tata, Süd-Marokko. TKW > 7 kg.
Größe 10 x 8 mm, Gewicht 0,457 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit Tissint (Individual).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Olivin-phyrischer Shergottit.
Ein kleines, zerbrochenes Individual mit schwarzer Schmelzkruste.
Größe 12 x 10 mm, Gewicht 1,38 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Das Exemplar aus einer anderen Ansicht. Eine dünne, schwarze Schockader ist zu erkennen.
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Meteorit Dar al Gani 735 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Olivin-Orthopyroxen-phyrischer Shergottit.
Der Meteorit weist eine porphyritische Textur auf und besteht aus Millimeter-großen Olivin (Forsterit, zoniert von Fa28 - 37) in einer feiner körnigen Matrix aus überwiegend Pigeonit und etwas Feldspat-Glas sowie einigen Akzessorien. Der Olivin enthält kleine Einschlüsse aus Orthopyroxen und Chromit bzw. Clinopyroxen (Pigeonit) und Chromit. Daneben treten auch kleine magmatische Einschlüsse aus Glas und etwas Pyroxen auf. DaG 735 ist wahrscheinlich gepaart mit DaG 476, jedoch deutlich weniger verwittert als dieser.
Fund Winter 1996/1997. Dar al Gani, Libyen. TKW 588 g.
Größe 20 x 18 mm, Gewicht 0,98 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 1195 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Olivin-Orthopyroxen-phyrischer Shergottit.
Bei dem Material handelt es sich um einen permafischen, verarmten Olivin-Orthopyroxen-phyrischen Shergottiten. Er ist einer der primitivsten, Olivin-reichsten Shergottite. Das Kristallisationsalter liegt bei 345 Millionen Jahren. Der Meteorit enthält große Olivin-Phenocrysten in einer Grundmasse von Pigeonit und Maskelynit. Akzessorisch sind Chromit, Pyrrhotin, Ilmenit und Merillit vorhanden. Der Olivin ist stark zoniert (Kern Fa19, Rand Fa40).
Fund 2002. Safsaf, Marokko. TKW 315 g.
Größe 12 x 3 mm, Gewicht 0,102 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 2626 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Olivin-Orthopyroxen-phyrischer Shergottit.
Bei NWA 2626 handelt es sich um einen permafischen, verarmten, Olivin-Orthopyroxen-phyrischen Shergottiten mit idiomorphen bis sub-idiomorphen Forsterit-Kristallen (Fa16.7-43.3) und prismatischen Pyroxenkristallen. Die Pyroxene weisen einen Kern aus Orthopyroxen (Enstatit) und einen Rand aus Pigeonit und Augit auf. Die Grundmasse besteht aus Pigeonit, Maskelynit, Chromit, Merrillit und weiteren Akzessorien. Das Gestein weist dünne, glasreiche Schockschmelzadern auf. Eine mögliche Herkunft von den Schildvulkanen der Tharsis-Region auf dem Mars wird diskutiert (Irving et al., 2005). Eine Altersbestimmung ergab 500 +/-14 Millionen Jahre (Lidsay et al., 2012).
Bisher ist kein Pairing zu NWA 2626 bekannt.
Fund 2004. Algerien. TKW 31,07 g.
Größe 7 x 4 mm, Gewicht 0,062 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 1950 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Poikilitischer ("Lherzolithischer") Shergottit.
(permafischer poikilitischer Shergottit)
Die Bezeichnung Lherzolith ist problematisch, nach der IUGS-Nomenklatur ist NWA 1950 ein Wehrlit. Das Material ist wahrscheinlich aus residualen Schmelzen in einer Magmenkammer enstanden. Für NWA 1950 wurde ein Alter von 382 +/- 36 Millionen Jahren bestimmt.
Das Gestein besteht aus mittelkörnigem, braunem Olivin (Forsterit, Fo66-75, etwa 55 %), Ca-armen und Ca-reichem Clinopyroxen (Pigeonit und Augit, ca. 35 %), sowie untergeordnet Plagioklas-Glas (Maskelynit, albitisch bis anorthitisch, etwa 8 %), Chromit, Pyrrhotin und Merrillit. Die braune Farbe des Olivins wird auf Nanopartikel von Fe-Ni-Metall und Magnetit zurückgeführt. Das Material ist stark geschockt, wie auch die Anwesenheit von Stishovit zeigt.
Es sind derzeit lediglich neun lherzolithische Shergottite bekannt, sieben davon wurden in der Antarktis gefunden.
Fund Januar-März 2001. Atlas-Gebirge, Marokko. TKW 797 g.
Größe 7 x 5 mm, Gewicht 0,089 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 7397 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Poikilitischer ("Lherzolithischer") Shergottit.
NWA 7397 weist bis 1,5 cm große Pyroxenkristalle mit Einschlüssen von Olivin und Chromit auf. Gleichkörnige Bereiche zwischen den Kristalle enthalten Ca-armen und Ca-reicheren Pyroxen, Maskelynit, Olivin, Merrillit sowie einige Akzessorien. Nach dem Verhältnis Mg/(Mg+Fe) zu CaO und dem Verhältnis schwerer zu leichter Seltenerd-Elemente ist NWA 7397 als angereicherter, permafischer, poikilitischer Shergottit zu bezeichnen.
Fund 2012. Nahe Smara, Marokko. TKW 2,13 kg (mit Nachfunden ca. 5 kg).
Größe 19 x 13 mm, Gewicht 0,54 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 7755 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Poikilitischer ("Lherzolithischer") Shergottit.
NWA 7755 besteht aus etwa 45 % Olivin (Forsterit, Fa38.5), 35 % Pyroxen (Pigeonit Fs29.4Wo10.4 und Augit Fs18.2Wo34.2) sowie etwa 20 % Feldspat (als Maskelynit, Or2.3Ab46.0An51.6). Olivin und Pyroxene sind stark equilibriert und weisen keine Zonierung auf. Das Material ist stark geschockt. Die Korngrößen liegen im Bereich von 0,2 - 1 mm.
Fund 2013. Marokko. TKW 30 g.
Größe 10 x 8 mm, Gewicht 0,36 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Nakhlite
Die Nakhlite wurde nach dem Fall des Nakhla-Meteoriten bei El-Nakhla, Alexandria, Ägypten von 1911 benannt. Es handelt sich um plutonische Kumulatgesteine, die auch als Clinopyroxenite bezeichnet werden. Sie enthalten im wesentlichen Augit, ein Clinopyroxen.
Es sind nur sehr wenige Nakhlite bekannt.
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Meteorit Nakhla (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Nakhlit.
Der Meteorit besteht zu 76 - 85 % aus Augit, weiterhin sind Olivin, und akzessorisch Plagioklas, Kalifeldspat, Fe-Ti-Oxide, Pyrrhotin, Gips, Smektit, Eisenoxide, Halit, Siderit, Anhydrit und Chlorapatit vorhanden. Für die Entstehung von Nakhla und anderen Nakhliten werden verschiedene Szenarien diskutiert, sowohl eine Bildung in einer plutonischen Umgebung als auch auch an der Oberfläche in einem dicken Lavastrom oder einer oberflächennahen Intrusion. Das Gestein wurde durch Cl-haltige Fluide alteriert. Vor etwa 10.8 Millionen Jahren wurde das Material durch einen Impakt aus dem Mars herausgeschlagen.
Fall 28. Juni 1911. El Nakhla el Baharia, Nil-Delta, Ägypten. TKW 10 kg.
Größe 8,5 x 5 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 998 (sehr kleines Fragment).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Nakhlit.
Ein plutonisches Kumulatgestein, auch als Clinopyroxenit bezeichnet. Das Fragment besteht im wesentlichen aus grünem Clinopyroxenen (Augit) und etwas Plagioklas (Albit mit der Zusammensetzung Ab61Or4). Etwas schwarzer Ti-haltiger Magnetit ist vorhanden (rechts oben im Bild). Olivin ist in dem Meteoriten vorhanden, hier in dem Fragment aber nicht erkennbar. Orange-braune Alterationsprodukte haben sich wahrscheinlich schon auf dem Mars gebildet.
Fund 2001. Nordwestafrika (West-Algerien oder Ost-Marokko). TKW 456 g.
Größe 1,5 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Meteorit NWA 10153 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Nakhlit.
NWA 10153 weist eine kumulate Textur auf. Hauptbestandteile sind prismatische, zonierte Augit-Kristalle (Fs23.1-43.5 Wo39.6-41.1) und isometrische Fayalit-Kristalle mit eisenreichem Rand (Kern Fa61.3-67.7, Rand Fa76.2-81.8). Dazwischen findet sich doppelbrechender Plagioklas (Albit, An23.4-25.4Or5.3-3.4), Chlorapatit, Ulvöspinel und ein Eisensilikat.
Fund 2014. Nordwestafrika. TKW 119 g.
Größe 12 x 6 mm, Gewicht 0,182 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Chassignite
Dieser Typ wurde nach dem Fall von 1815 bei Chassigny, Champagne-Ardenne in Frankreich benannt. Bei den Chassigniten handelt es sich um dunitische Kumulatgesteine, die fast nur aus Olivin bestehen. Sie sind sehr selten, neben Chassigny ist NWA 2737 der einzige offiziell anerkannte Chassignit.
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Meteorit NWA 2737 (kleines Fragment).
Achondrit, Mars-Meteorit (SNC-Gruppe), Chassignit.
Der Meteorit besteht aus etwa 89.6 Vol.-% Forsterit mit einer ungewöhnlichen, fast schwarzen Farbe (Olivin mit Fo78.2-79.1), 4.6 Vol.-% Chromit, 4.1 Vol.-% Pyroxenen mit einem Ca-armen Pyroxen (En78.5 Wo2.7 Fs18.8-En 76.6 Wo3.2 Fs20.2) und einem Ca-reichen Pyroxen (En73.5 Wo8.0 Fs18.5 - En64.0 Wo22.1 Fs13.9), 1.6 Vol.-% Sanidin-Glas und Spuren von Apatit. Im Vergleich zu Chassigny ist der Olivin Magnesium-reicher. Die mm-großen Olivin-Kristalle sind subidiomorph bis xenomorph ausgebildet. Das Material ist stark geschockt, wobei sich zwei Ereignisse unterscheiden lassen. Das erste Ereignis vor etwa 170 Millionen Jahre (Schockstadium S5-S6) führte zu Deformations- und intensiven Mosaikerscheinungen im Olivin sowie zur Bildung von fein verteilten, nur etwa 5 - 15 nm großen Tröpfchen von Fe-Ni-Metall. Letztere sind für die dunkle Farbe des Olivins verantwortlich. Ein zweites Schockereignis (S4), das sich durch Bänder von umkristallisierten Olivin bemerkbar macht, dürfte dem Impakt entsprechen, der das Material freisetzte. Das CRE-Alter (cosmic ray exposure) beträgt etwa 10 Millionen Jahre.
Fund 2000. Marokko. TKW 611 g.
Größe 3 mm, Gewicht 0,014 g. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Basaltische Brekzie
NWA 7034, auch bekannt unter dem Namen "Black Beauty", und Pairings (NWA 7533, NWA 7475, NWA 7906, NWA 7907, NWA 8171, NWA 8114) repräsentieren eine polymikte Regolith-Brekzie und damit die ersten Funde eines sedimentären Gesteins vom Mars als Meteorit. Der Hauptteil der Untersuchungen wurde an NWA 7034 durchgeführt.
Die Brekzie ist wahrscheinlich auf einen Impakt zurückzuführen, später durch weitere Impakte überarbeitet sowie mit von Wind herangetragenem Sand und Staub vermischt worden. Bei den in der Brekzie vorliegenden Klasten handelt es sich um eine glasige, schnell abgekühlte Schmelzphase, die kleine Phenokrysten von Pyroxen, Plagioklas, Chlorapatit und opaken Mineralen enthält. Weiterhin wurden Klasten von Basalten, Trachyandesiten, Monzoniten, Mugeariten, Phosphat-reichem Material, Siltstein und anderen Sedimenten gefunden (Santos et al., 2013; Chen et al., 2015). Eine Phyllosilikat-reiche Spherule wurde wahrscheinlich unter Wasser sedimentär gebildet. Die sehr feinkörnige Matrix besteht aus Plagioklas, Pyroxen, Klasten verschiedener Lithologien, schnell abgekühlten Schmelz-Klasten sowie Magnetit, Maghemit, Chlorapatit, Chromit und anderen Phasen (Hewins et al., 2013). Matrix und Klasten enthalten oxidierte Fe-Phasen: Cr-reicher Magnetit und Fe-reicher Ilmenit. Die Untersuchungen zeigten, dass das Material den bisher stärksten oxidierenden Bedingungen ausgesetzt war, die sich an Hand von Meteoriten feststellen ließen (Agee et al., 2013).
Das Material weist den höchsten in Marsmeteoriten bisher festgestellten Wassergehalt auf, er liegt bei etwa 0,6 %. Altersbestimmungen an Zirkonen ergaben eine breites Sprktrum von etwa 1,5 bis 4,4 Milliarden Jahren. Nach Untersuchungen an Feldspäten aus leukokraten Klasten wird vermutet, dass das Alter von 4,4 Mrd. Jahren die Bildung der Protokruste des Mars repräsentiert. Das Alter von 1,35 Mrd. Jahren repräsentiert das Event, in dem sich alle Komponenten zu der Brekzie verbanden (Bellucci et al., 2014).
Das "Black Beauty"-Streufeld liegt bei Rabt Sbayta, Ghredad Sabti Region, Western Sahara (24°05.311'N, 14°46.641'W, Bouragaa et al., 2014). Für einzelne Vertreter der Pairing-Gruppe wird aber nur allgemein Nordwest-Afrika angegeben.
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Meteorit NWA 8171 (Teilscheibe).
Achondrit, Mars-Meteorit, Basaltische Brekzie.
NWA 8171 weist helle Klasten und sphäroidische Objekte in einer sehr feinkörnigen, dunklen Matrix auf. Bei den Klasten handelt es sich um Mineralkörner und Gesteinsfragmente. An Mineralen finden sich Pyroxene (Enstatit, Pigeonit, Augit), Plagioklas (An1.7-52.7 Or1.5-10.5), Kalifeldspat, Magnetit, Ilmenit und Pyrit (teilweise in Goethit umgewandelt).
Fund 2013. Nordwest-Afrika. TKW 81,9 g.
Größe 17 x 14 mm, Gewicht 0,302 g. Exemplar A 11. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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weiter zu
Literatur siehe Hauptseite Meteorite
Weitere verwendete Literatur:
Mars-Meteorite: Seite von C. Meyer über Mars-Meteorite
Seite von N. Classen über Mars-Meteorite
Zagami: Borg et al. (2003) Lunar and Planetary Science XXXIV, 1107; Marti et al. (1995) Science 267, 1981-1985 ; El Goresy et al. (2008) Eur. J. Min. 20, 523-528; Langenhorst & Poirier (2000) Earth and Planetary Science Letters 184, 37-55
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© Thomas Witzke / Stollentroll
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