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Skorodit


Formel: Fe(AsO4) · 2 H2O, monoklin

Typlokalität: Grube Stamm Asser, Graul, Schwarzenberg, Erzgebirge, Sachsen (und Lölling, Österreich)

Erstbeschreibung:
BREITHAUPT, A. (1818): Skorodit.- C.A.S. Hoffmann´s Handbuch der Mineralogie, Vol. 4.2. Freiberg, Verl. Craz & Gerlach, p. 182-185




Skorodit-Kristalle. Grube Stamm Asser, Graul, Schwarzenberg, Erzgebirge, Sachsen. Bildbreite 4,5 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.



          Skorodit, ein neues Eisenarsenat

Das Mineral wurde erstmals von August BREITHAUPT 1818 beschrieben:
"Skorodit.
Diesen Namen habe ich nach dem griechischen skorodion [im Original in griechischen Buchstaben – T.W.] (allium, Knoblauch) gebildet. Er eignet sich in zwei Hinsichten für das Fossil: Erstens soll er andeuten, daß es, vor dem Lötrohre behandelt oder auf glühenden Kohlen, wie Knoblauch riecht (ein durchaus wesentliches Merkmal); zweitens könnte er aber auch auf die meist lauchgrüne Farbe des Fossils bezogen werden.
Der Skorodit hat eine lauchgrüne Farbe, die sich einerseits ins seladon- und schwärzlichgrüne, ja fast bis ins schwarze, andrerseits ins leberbraune ziehet.
Er findet sich derb, in kleinen Partieen, eingesprengt, meist aber kristallisirt, dies
in sehr niedrigen breiten rechtwinklich vierseitigen Säulen, an jedem Ende mit vier Flächen, die auf die Seitenkanten aufgesetzt sind, fast rechtwinklich zugespizt;
1) ohne weitere Veränderung.
2) Zuweilen sind noch
a) die Seitenkanten abgestumpft, je zwei Abstumpfungsflächen auf eine schmälere Seitenfläche schief aufgesetzt (auf ein geschobenes Prisma hindeutend). Seltener sind
b) die dreikantigen Ekken zwischen den breiten Seiten- und Zuspizzungsflächen abgestumpft (auf eine sehr scharfe Zuschärfung hindeutend).
Die Kristalle sind klein und sehr klein und aufgewachsen.
Die schmäleren Seitenflächen sind in der Länge gestreift, alle anderen aber glat,
und glänzend bis stark glänzend,
von einem Mittel zwischen Glas- und Perlmutterglanz.
Der Bruch ist theils blättrig, ein Durchgang der Blätter konform den breiten Seitenflächen der Säule […] ist deutlich; theils von einem Mittel zwischen uneben und klein und unvollkommen muschlich.
Die Bruchstükke sind unbestimmtekkig nicht sonderlich scharfkantig. […]
Uibrigens ist er an den Kanten durchscheinend bis (in freien Kristallen) halbdurchsichtig,
halbhart in geringem Grade, rizt den Kalkspath nur wenig,
nicht sonderlich spröde,
leicht zerspringbar,
und nicht sonderlich schwer.
Vor dem Lötrohre auf der Kohle komt er bald zum schmelzen unter starker Entwikklung von arsenikalischen Dämpfen, und es entstehet dann eine ganz dunkel röthlichbraune Masse, die, wenn sie recht durchgeglühet worden und allen arsenikalischen Gehalt verloren hat, dann vom Magnete angezogen wird.
Dieses Verhalten zeigt, daß das Fossil arseniksaures oxydulirtes Eisen, wahrscheinlich mit etwas Mangan, ist, wofür auch die Aehnlichkeit mit Olivenerz, Würfelerz etc. spricht. […]
Uiber das ganz kürzlich entdekte Vorkommen des sächsischen Skorodits theilte mir Hr. Geschw. Scheidhauer zu Schneeberg Folgendes mit: „Dieses Fossil ist auf Stamm Asser (am Graul im Schneeberger Bergamtsrevier in Sachsen) 12 Lachter unter Tage auf dem Köhlerschachter Kieslager (im Urgebirge) in dem 10 Zoll mächtigen, aus Quarz und Hornstein bestehenden Lager, als ein Klumpen in Gestalt eines hohen Brodes, mit einer 3 Zoll starken thonartigen Kruste überzogen, eingebrochen. – Uiber dem Lager ist noch ein ein ½ Lachter mächtiger, fetter Braunsteinmulm befindlich.“ – Er war von Arsenikkies und Schwefelkies vergeselschaftet.
Dasselbe Fossil ist auch schon vor längerer Zeit im Urgebirge mit Eisenspath, einer dem Arsenikkies ähnlichen Substanz; Gediegen Wismuth etc. zu Löling in Kärnthen einmal vorgekommen".



Literatur:
BREITHAUPT, A. (1818): Skorodit.- C.A.S. Hoffmann´s Handbuch der Mineralogie, Vol. 4.2. Freiberg, Verl. Craz & Gerlach, P. 182-185




© Thomas Witzke / Stollentroll

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