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Benennung der Minerale
In der Benennung der Minerale spiegelt sich deutlich die Zeit der Beschreibung wieder. Die ältesten
Namen für Minerale, für die eine Erstbeschreibung aus Sachsen nachweisbar ist, stammen aus der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Minerale aus Thüringen oder
Sachsen-Anhalt spielen bei den Erstbeschreibungen zu dieser Zeit noch keine Rolle. Bei diesen alten
Namen handelt es sich um Bergmannsbezeichnungen oder um lateinische Bezeichnungen aus den Schriften
von Gelehrten. Von den Bezeichnungen der Bergleute sind Wismut (Bismut) und Schörl als heutige Namen,
"Fluss" bzw. "Fluores" in der Form Flussspat als Trivialname sowie in latinisierter Form als Fluorit
und die "Pechblende" als Trivialname für Uraninit weiter in Gebrauch.
In den frühen Schriften der Gelehrten verwendete Bezeichnungen stellen gleichzeitig eine Kurzbeschreibung
dar, zwischen einem Namen und einer Beschreibung kann man hier nicht eindeutig trennen. So findet
sich z.B. bei Johannes KENTMANN (1565) der Chlorargyrit als "Argentum, Flavi coloris.
Cornu pellucido simile". Diese Art der Benennung bzw. Beschreibung ist zum Teil bis in das 18. Jahrhundert
gebräuchlich gewesen. Vergleichbare Bezeichnungen verwendete auch Carl von LINNÉ in
den ersten Auflagen seines "Systema Naturae" ab 1735.
Nach diesem Prinzip ist auch noch das für die sächsischen Minerale wichtige Werk "Index Fossilium"
(besser bekannt als "Lithophylacium Bornianum") von Ignatz Edler von BORN 1772 aufgebaut.
Hier findet sich z.B. das später Torbernit genannte Mineral als "Mica viridis crystallina" oder die
Pechblende als "Pseudogalena nigra compacta".
Auf der Grundlage vergleichbarer lateinischer Beschreibungen und der Notwenigkeit einer Klassifikation
durch die zunehmende Entdeckung und Beschreibung neuer Pflanzen- und Tierarten entwickelte Carl von
LINNÉ ein binomiales System von Benennungen aus einem Gattungs- und Artnamen in späteren
Auflagen des "Systema Naturae". Die Arbeit an der binomialen Nomenklatur der Minerale wurde von J.F.
GMELIN in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts weitergeführt. Die Attraktivität des
LINNÉschen Systems veranlasste Friedrich MOHS ab 1820 zu einem daran
angelehnten deutschen System. So findet sich hier z.B. "hemiprismatische Rubinblende" 1824 für das
später Miargyrit genannte Mineral. Auch James Dwight DANA verwendete in seinem "System
of Mineralogy" 1836 zunächst die Gattungs- und Artnamen. Noch 1847 publizierte Ernst Friedrich
GLOCKER eine lateinische binomiale Taxonomie. Keine dieser Nomenklaturen hat sich jedoch
durchsetzen können. Die Ursachen sind sicher vielfältig. Zu dem Scheitern hat beigetragen, dass die
Minerale bei den einzelnen Autoren unterschiedliche Namen hatten, und diese Namen zum Teil sehr lang
und sperrig waren und das Lateinische als Gelehrtensprache an Bedeutung verlor. Auch eine zum Teil
übertriebene Unterteilung und Abgrenzung von Varietäten und Ausbildungsvarianten mag dazu beigetragen
haben.
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts kamen etwa parallel zu der binomialen Nomenklatur eine auf chemischen
Prinzipien oder den Eigenschaften der Minerale basierende Benennung durch Johann Gottschalk
WALLERIUS und Axel Frederic von CRONSTEDT auf. Abraham Gottlob
WERNER, der das LINNÉsche System strikt ablehnte, setzte sich ebenfalls
für solche Benennungen ein. Viele Minerale, die vorher nur deutsche Bezeichnungen hatten, erhielten
schließlich durch die Arbeit von Mineralsystematikern wie HAIDINGER oder DANA
ihre heute gebräuchlichen internationalen Namen.
In den folgenden Tabellen soll hier nur auf die heute gebräuchlichen Namen eingegangen werden, die
zum Teil mit den ursprünglichen Namen nicht übereinstimmen. Einige der Minerale wurden von den
Erstbeschreibern nicht benannt (z.B. Bunsenit, Aerugit, Xanthiosit, Köttigit, Helvin), andere hatten
zunächst nur deutsche Bezeichnungen (z.B. Pechblende).
1. Benennung der Minerale nach bestimmten Eigenschaften
2. Benennung der Minerale nach dem Chemismus oder nach einer Kombination von Chemismus und Eigenschaften
3. Benennung der Minerale nach Personen
4. Benennung der Minerale nach Fundorten
5. Benennung der Minerale nach Beziehungen zu vorher beschriebenen Mineralen
1. Benennung der Minerale nach bestimmten Eigenschaften
Der größte Teil der sächsischen Originale wurde im 19. Jahrhundert beschrieben. Zu dieser Zeit wurden
Minerale überwiegend nach bestimmten Eigenschaften, dem Chemismus oder der Kombination von Eigenschaften
und Chemismus benannt. Üblicherweise wurde hier auf griechische oder lateinische Wörter zurückgegriffen.
Dabei wurde der Name z.B. nach der Farbe (Helvin, Erythrin), der Morphologie (Pitticit, Prismatin), der
guten Schmelzbarkeit (Eulytin), der Verwendung als Flussmittel (Fluorit) oder anderen Eigenschaften
gewählt. In vielen Fällen stammen diese Namen von Mineralsystematikern, die nicht mit den Erstbeschreibern
identisch sind.
Vergleichbar ist die Situation bei den Erstbeschreibungen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen.
In der Tabelle wird deutlich, dass ausnahmslos alle Minerale, die ihren Namen nach bestimmten Eigenschaften
erhalten haben, vor 1900 benannt wurden.
Tabelle 1.1. Benennung der Minerale nach bestimmten Eigenschaften - Erstbeschreibungen aus Sachsen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Helvin | 1804 / 1817 | lat. helvus = Honig (nach der gelben Farbe) |
Xanthiosit | 1858 / 1869 | gr. xanthos = gelb, thion = Schwefel (nach der schwefelgelben Farbe) |
Xanthokon | 1840 | gr. xanthos = gelb, konis = Pulver (nach der gelben Strichfarbe) |
Erythrin | ? / 1832 | gr. erythros = rot (nach der Farbe) |
Lavendulan | 1837 | nach der Farbe der Blüte der Spica lavendula = Lavendel |
Aerugit | 1858 / 1869 | lat. aerugo = Grünspan (nach der Farbe) |
Pyrostilpnit | 1830 / 1868 | gr. pyr = Feuer, stilpnos = scheinen (nach der Farbe und dem Glanz) |
Pitticit | 1808 / 1813 | gr. pitta = Pech (nach dem Aussehen) |
Emplektit | 1817 / 1853 | gr. emplektos = verwachsen (wegen der Verwachsungen mit Quarz) |
Amblygonit | 1817 | gr. άμβλυγονιος
(amblygonios) = stumpfwinklig (nach den Spaltrichtungen) |
Prosopit | 1853 | gr. prosopis = maskieren (wegen der häufigen Pseudomorphosen) |
Atelestit | 1832 | gr. ateles = nicht perfekt (wegen der unvollständigen Kenntnis zur Zeit der Erstbeschreibung) |
Prismatin | 1886 | nach der prismatischen Morphologie |
Diaphorit | 1871 | gr. diaphoros = verschieden (Abgrenzung gegen Freieslebenit) |
Heterogenit | 1872 | gr. hetero = anderer, genus = Art (wegen der Ähnlichkeit mit Mn-Mineralen) |
Skorodit | 1818 | gr. skorodion = knoblauchartig (nach dem Geruch beim Erhitzen) |
Eulytin | 1827 / 1823 | gr. eu = gut, lytos = schmelzen (nach dem niedrigen Schmelzpunkt) |
Pyromorphit | 1693 / 1809 | gr. pyr = Feuer, morphos = Gestalt (nach dem Verhalten vor dem Lötrohr, beim Erkalten bilden sich glänzende, vielflächige Kristalle) |
Safflorit | 1817 / 1835 | nach Safflor, der Farbe, die daraus hergestellt werden kann |
Kermesit | 1737 / 1825 | nach Kermes, alchemistische Bezeichnung für ein rotes Antimonsulfid, abgeleitet von der persischen oder arabischen Bezeichnung für eine rote, aus Insekten gewonnene Farbe |
Wismut | 1546 | nicht sicher, vermutlich nach mittelhochdeutsch "wîz" = weiß und "masse" = Masse, Klumpen, Erzklumpen |
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Erythrin. Grube Adam Heber, Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen. Bildbreite 5 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
Das Mineral wurde nach seiner roten Farbe benannt.
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Tabelle 1.2. Benennung der Minerale nach bestimmten Eigenschaften - Erstbeschreibungen aus Thüringen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Mellit | 1789 | gr. melis = Honig (nach der Farbe) |
Allophan | 1816 | gr. αλλος (allos) = anderer,
ϕαινω (phaino) = erscheinen (nach der Ähnlichkeit mit Kupfermineralen) |
Diadochit | 1837 | gr. diadochus = Nachfolger (da an Stelle von Arsen wie im Arseneisensinter = Pitticit hier Phosphor vorhanden ist) |
Symplesit | 1837 | gr. sym = mit, plesiazein = vergesellschaftet sein (nach der Paragenese mit anderen Arsen-Mineralen) |
Tabelle 1.3. Benennung der Minerale nach bestimmten Eigenschaften - Erstbeschreibungen aus Sachsen-Anhalt
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Plagionit | 1833 | gr. πλάγιος
(plagios) = schief (nach dem schiefwinkligen Achsensystem, monoklin) |
Heteromorphit | 1849 | gr. heteros = anderer, morphe = Form, Gestalt (nach der von anderen Pb-Sb-Mineralen von Wolfsberg abweichenden Gestalt) |
Tachyhydrit | 1856 | gr. tachys = schnell, hydor = Wasser (nach der schnellen Zerfließlichkeit an der Luft, das Mineral ist stark hygroskopisch) |
Kainit | 1865 | gr. kainos = neu (da es das erste Mineral ist, das Sulfat und Chlorid als Anion enthält) |
Digenit | 1844 | gr. διγενης
(digenus) = von zweifacher Abkunft (nach der chemischen Beziehung zu Chalcosin und Covellin) |
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Gelber Tachyhydrit mit farblosem bis rosafarbenem Carnallit. Grube Brefeld, Tarthun bei Staßfurt, Sachsen-Anhalt. Bildbreite 4 cm. Sammlung und Foto Thomas Witzke. Das Mineral wurde nach seiner schnellen Zerfließlichkeit an der Luft benannt. Es muss in einem verschlossenenen Glas aufbewahrt werden. Das Foto wurde durch das Glas gemacht.
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2. Benennung der Minerale nach dem Chemismus oder nach einer Kombination von Chemismus und Eigenschaften
Erstes Beispiel für eine Benennung nach dem Chemismus für ein Mineral aus Sachsen, Thüringen oder Sachsen-Anhalt ist der Aluminit, der 1807 seinen Namen erhielt. Mit einer Ausnahme von 1978 sind alle hier erfassten Minerale bereits im 19. Jahrhundert benannt worden. Benennungen nach dem Chemismus sind heute selten geworde, da praktisch alle einfachen Möglichkeiten bereits "verbraucht" sind. Häufig sind jedoch Benennungen nach Beziehungen zu vorher beschriebenen Mineralen, die dann chemische Elemente im Namen enthalten und auf die gesondert weiter unten eingegangen wird (siehe Tabelle 5).
Tabelle 2.1. Benennung der Minerale nach dem Chemismus oder nach einer Kombination von Chemismus und Eigenschaften - Erstbeschreibungen aus Sachsen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Chlorargyrit | 1565 / 1875 | nach dem Chlor- und Silbergehalt, gr. argyros = Silber |
Miargyrit | 1824 / 1829 | gr. meion = weniger, argyros = Silber (enthält weniger Silber als Pyrargyrit) |
Argyrodit | 1886 | gr. argyrons = silberhaltig |
Bismutoferrit | 1871 | nach dem Wismut- und Eisengehalt |
Lithiophorit | 1870 | nach Lithium und gr. pherein = enthalten |
Phurcalit | 1978 | nach dem Phosphor-, Uran- und Calciumgehalt |
Arsenolamprit | 1823 / 1886 | nach Arsen und gr. lampros = glänzen |
Sphaerocobaltit | 1877 | gr. sphaire = Sphäre (nach der Morphologie) und dem Cobaltgehalt |
Uraninit | 1590 / 1845 | nach dem Element Uran |
Uranopilit | 1882 | nach Uran und gr. pilos = Filz (nach der Morphologie) |
Uranosphaerit | 1873 | nach Uran und gr. sphaire = Sphäre (nach der Morphologie) |
Uranospinit | 1873 | nach Uran und gr. spinos = ein grüner Fink (nach der Farbe) |
Uranocircit | 1877 | Uran und gr. circos = Falke, nach dem Fundort bei Falkenstein |
Tabelle 2.2. Benennung der Minerale nach dem Chemismus oder nach einer Kombination von Chemismus und Eigenschaften - Erstbeschreibungen aus Thüringen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Bismutit | 1841 | nach dem Wismutgehalt |
Manganit | 1824 | nach dem Mangangehalt |
Tabelle 2.3. Benennung der Minerale nach dem Chemismus oder nach einer Kombination von Chemismus und Eigenschaften - Erstbeschreibungen aus Sachsen-Anhalt
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Aluminit | 1730 / 1807 | nach dem Aluminiumgehalt |
Manganosit | 1817 / 1874 | nach dem Mangangehalt |
Chalcostibit | 1835 / 1847 | nach dem Cu- und Sb-Gehalt, gr. chalkos = Kupfer, lat. stibium = Antimon |
Kaliborit | 1889 | nach dem Kalium- und Boratgehalt |
Sulfoborit | 1893 | nach dem Sulfat- und Boratgehalt |
3. Benennung der Minerale nach Personen
Die Benennung nach Personen kam erstmals 1783 durch Abraham Gottlob WERNER auf. Er benannte den Prehnit nach Colonel Hendrick von Prehn, der das Mineral in Südafrika gefunden hatte. Eines der nächsten Minerale war Torbernit (ursprünglich als "Torberit") nach dem Chemiker Torbern Bergmann. Die Praxis, Minerale nach Personen zu benennen, erfreute sich trotz zunächst heftiger Kontroversen zunehmender Beliebtheit. Gegenwärtig sind etwa 45 % aller Minerale nach Personen benannt. Die sächsischen Minerale liegen hier etwas unterhalb des Durchschnitts, was wohl überwiegend daran liegt, dass der größte Teil von ihnen vor 1900 beschrieben wurde. Mineralogen, Geologen oder sonstwie mit dem Bergbau verbundene Persönlichkeiten mit Wirkungsstätte in Sachsen sind relativ gering vertreten. Zu erwähnen sind HERDER, FREIESLEBEN, TRÖGER, BRENDEL, BEYER, ZEUNER, KOLBECK und SCHUMACHER, nach denen ein sächsisches Mineral benannt wurde.
Anhangsweise soll hier auch der nach einer Institution und nicht nach einer konkreten Person benannte Mgriit untergebracht werden.
Tabelle 3.1. Benennung der Minerale nach Personen - Erstbeschreibungen aus Sachsen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Torbernit | 1780 / 1785 | Torbern Olof Bergmann (1735-1784), Chemiker, Uppsala/Schweden |
Roselit | 1824 | Gustav Rose (1798-1873), Mineraloge, Berlin |
Herderit | 1828 | Siegmund August Wolfgang von Herder (1776-1838), Bergbeamter |
Stephanit | 1824 / 1845 | Erzherzog Victor Stephan von Österreich (1817-1867) |
Freieslebenit | 1845 | Johann Carl Freiesleben (1774-1846), Bergbeamter |
Köttigit | 1849 / 1850 | Otto Köttig (1824-?), Chemiker, beschrieb das Mineral erstmals |
Rammelsbergit | 1832 / 1854 | Karl Friedrich Rammelsberg (1813-1899), Chemiker |
Fritzscheit | 1865 | Karl Julius Fritzsche (1808-1871), Chemiker |
Bunsenit | 1858 / 1868 | Robert W. E. Bunsen (1811-1899), Chemiker, Heidelberg |
Trögerit | 1871 | R. Tröger, Bergverwalter in Schneeberg |
Zeunerit | 1872 | Gustav Anton Zeuner (1828-1907), Direktor der Bergakademie Freiberg |
Jordisit | 1909 | Eduard F.A. Jordis (1868-1917), Kolloidchemiker |
Roscherit | 1914 | Gotthold Woldemar Roscher, Apotheker u. Mineralsammler, Ehrenfriedersdorf |
Lacroixit | 1914 | Antoine Alfred Lacroix (1863-1948), Mineraloge, Paris |
Koechlinit | 1914 | Rudolf Ignatz Koechlin (1862-1939), Kurator, Hof-Museum Wien |
Kolbeckit | 1926 | Friedrich Ludwig Kolbeck (1860-1943), Geologe, Freiberg |
Beyerit | 1943 | Adolph Beyer (1743-1805), Bergmeister, Schneeberg |
Novacekit | 1951 | Radim Novacek (1905-1942), tschechischer Mineraloge |
Guerinit | 1961 | Henri Guerin (geb. 1906), Chemiker, synthetisierte die Verbindung |
Weilit | 1963 | Rene Weil (geb. 1901), Mineraloge, Strasbourg |
Schumacherit | 1983 | Friedrich Schumacher (1884-1975), Mineraloge, Freiberg und Bonn |
Asselbornit | 1983 | Eric Asselborn, Mineralsammler, Dijon, Frankreich |
Paulkellerit | 1988 | Paul Keller (geb. 1940), Mineraloge, Stuttgart |
Brendelit | 1999 | Christian Friedrich Brendel (1776-1861), Direktor der Maschinendirektion, Sachsen |
Paganoit | 2001 | Renato und Adriana Pagano, ital. Mineralsammler und Händler |
Petewilliamsit | 2004 | Peter ('Pete') Allan Williams, University of Western Sydney, New South Wales, Australien |
Schlegelit | 2006 | Fritz Schlegel, Mineralsammler, Schneeberg |
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Mgriit | 1982 | nach dem Institut für Geologische Erkundung, Moskau (MGRI) |
Tabelle 3.2. Benennung der Minerale nach Personen - Erstbeschreibungen aus Thüringen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Braunit | 1828 | Wilhelm von Braun (1790-1872), Staatsbeamter und Freund der Geologie und Mineralogie, Gotha |
Crednerit | 1847 | Carl Friedrich Heinrich Credner (1809-1876), Geologe und Ingenieur |
Hausmannit | 1813 / 1828 | Johann Friedrich Ludwig Hausmann (1782-1859), Mineraloge, Göttingen |
Rinneit | 1909 | Friedrich Wilhelm Berthold Rinne (1863-1933), Kristallograph und Petrograph, Kiel |
Vésigniéit | 1955 | Colonel Louis Vésignié (1870-1954), Mineralsammler |
Tabelle 3.3. Benennung der Minerale nach Personen - Erstbeschreibungen aus Sachsen-Anhalt
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Vivianit | 1758 / 1817 | J.G. Vivian, englischer Mineraloge, fand die ersten Kristalle des Minerals in Cornwall, England |
Covellin | 1815 / 1832 | Niccolo Covelli (1790-1829), italienischer Mineraloge, führte die erste chemische Analyse des Minerals durch |
Zinkenit | 1826 | J.C.L. Zincken (1798-1862), Mineraloge und Geologe |
Naumannit | 1828 / 1845 | Karl Friedrich Naumann (1797- 1873), Kristallograph und Geologe |
Carnallit | 1856 | Berghauptmann Rudolph von Carnall (1804-1874), Vorsitzender der Deutschen Geologischen Gesellschaft |
Kieserit | 1860 | Prof. Dietrich Georg von Kieser (1779-1826), Mediziner, Jena |
Bischofit | 1877 | Karl Gustav Bischof (1792-1870), Chemiker, Bonn, und Bergrat F. Bischof, Staßfurter Salzwerke |
Pinnoit | 1884 | Oberbergrat Pinno, Halle/Saale |
Langbeinit | 1891 | Kommerzienrat A. Langbein, Leopoldshall bei Staßfurt |
Leonit | 1896 | Leo Strippelmann, Generaldirektor des Salzwerkes von Westeregeln |
Vanthoffit | 1902 | Prof. Jacobus Hendricius van't Hoff (1852-1911), Chemiker, Amsterdam, Nobelpreis 1901 |
Maucherit | 1913 | Wilhelm Maucher (1879-1930), Mineralhändler |
Betekhtinit | 1955 | A.G. Betekhtin (Betechtin), (1897 - 1962), sowjetischer Mineraloge |
Dadsonit | 1969 | Alexander Stewart Dadson (1906-1958), bearbeitete die Yellowknife Gold-Lagerstätte, Canada |
Tischendorfit | 2003 | Gerhard Tischendorf, Mineraloge |
4. Benennung der Minerale nach Fundorten
Tabelle 4.1. Benennung der Minerale nach Fundorten - Erstbeschreibungen aus Sachsen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Annabergit | 1758 / 1852 | Annaberg |
Freibergit | 1853 | Freiberg |
Lautit | 1881 | Lauta bei Marienberg |
Schneebergit | 2002 | Schneeberg |
Neustädtelit | 2002 | Schneeberg-Neustädtel |
Pucherit | 1871 | Pucher-Schacht, Schneeberg |
Rappoldit | 2000 | Grube Rappold, Schneeberg |
Walpurgin | 1871 | Walpurgis Flacher, Grube Weißer Hirsch, Schneeberg |
Schlemait | 2003 | Niederschlema |
Greifensteinit | 2003 | Greifensteine, Ehrenfriedersdorf |
Variscit | 1835 | lat. Variscia = Vogtland |
Bergenit | 1959 | Bergen, Vogtland |
Kemmlitzit | 1969 | Kemmlitz |
Tabelle 4.2. Benennung der Minerale nach Fundorten - Erstbeschreibungen aus Thüringen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Gottlobit | 2000 | Berg Gottlob, Friedrichroda, Thüringen |
Ronneburgit | 2001 | Ronneburg bei Gera, Thüringen |
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Rotbraune Kristalle von Ronneburgit mit gelblichweißem Picromerit. Absetzerhalde vom Tagebau Lichtenberg, Ronneburg, Thüringen. Bildbreite 2 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke.
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Tabelle 4.3. Benennung der Minerale nach Fundorten - Erstbeschreibungen aus Sachsen-Anhalt
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Douglasit | 1880 | Douglashall bei Westeregeln, Staßfurt, Sachsen-Anhalt |
Eskebornit | 1949 | Eskeborner Stollen, Tilkerode, Harz, Sachsen-Anhalt |
5. Benennung der Minerale nach Beziehungen zu vorher beschriebenen Mineralen
Tabelle 5.1. Benennung der Minerale nach Beziehungen zu vorher beschriebenen Mineralen - Erstbeschreibungen aus Sachsen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Metatorbernit | 1916 | gr. meta = nach, enthält weniger Kristallwasser als Torbernit |
Metazeunerit | 1951 | gr. meta = nach, enthält weniger Kristallwasser als Zeunerit |
Hydrowoodwardit | 1999 | gr. hydor = Wasser, enthält mehr Kristallwasser als Woodwardit |
Ferripyrophyllit | 1985 | Fe3+-Analogon von Pyrophyllit |
Cobaltkoritnigit | 1981 | Cobalt-Analogon von Koritnigit |
Cobaltlotharmeyerit | 1999 | Cobalt-Analogon von Lotharmeyerit |
Cobalttsumcorit | 2001 | Cobalt-Analogon von Tsumcorit |
Cobaltneustädtelit | 2002 | Cobalt-Analogon von Neustädtelit |
Nickellotharmeyerit | 2001 | Nickel-Analogon von Lotharmeyerit |
Nickelschneebergit | 2002 | Nickel-Analogon von Schneebergit |
Roselit-Beta | 1955 | dimorph mit Roselit |
Clinomimetesit | 1991 | dimorph mit Mimetesit, monoklin |
Tabelle 5.2. Benennung der Minerale nach Beziehungen zu vorher beschriebenen Mineralen - Erstbeschreibungen aus Thüringen
Mineral |
Jahr |
Name nach |
Wakefieldit-(La) | 2009 | Lanthan-Analogon von Wakefieldit-(Ce) und -(Y) |
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