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Guérinit Formel: Ca5(AsO3OH)2(AsO4)2·9H2O, monoklin Typlokalität: Grube Daniel, Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen (und Richelsdorf, Hessen) Erstbeschreibung: NEFEDOV, E.I. (1961): Guerinit - novyi mineral.- Materialy Vsesoyuznyi Nauchno-Issledovatelskii Geol. Inst. 45 (Mineralog. Sbornik No. 2), 113-115 (Abstr. in American Mineralogist 47, 1962, 416) Guerinit in weißen, blättrigen Kristallen. Schneeberg, Erzgebirge, Sachsen. Bildbreite 4 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke. Auf Museumsstufen gefunden Das Mineral wurde durch Evgeni I. NEFEDOV (1961) auf zwei Museumsstufen entdeckt, auf einem als "Wapplerit" bezeichneten Exemplar von der Grube Daniel in Schneeberg-Neustädtel und auf einem als "Pharmacolit" bezeichneten von Richelsdorf. Das Mineral bildet sphärische Aggregate und Rosetten aus blättrigen Kristallen, selten auch nadelige bis keilförmige einzelne Kristalle von 0,2 bis 0,3 mm Länge. Guérinit ist farblos, Aggregate sind weiß, und er zeigt einen Glas- bis Perlmuttglanz. Die Härte wurde mit 1½ und die Dichte mit 2,76 g/cm3 bestimmt. Das Calciumarsenat ist optisch zweiachsig negativ mit α = 1,574, β = 1,582, γ = 1,582 und 2V = 7 - 15°. Drei Spaltrichtungen sind zu erkennen. Das Mineral kristallisiert monoklin oder triklin, die Gitterparameter wurden nicht bestimmt. Eine spektrographische Analyse zeigte Ca und As als Hauptbestandteile sowie etwas Mg als "Beimengung". Eine komplette chemische Analyse wurde nicht durchgeführt. Die Identifizierung des Minerals erfolgte durch Vergleich der Röntgendaten mit der von dem französischen Chemiker Henri GUÉRIN (1941) synthetisierten Verbindung Ca5H2(AsO4)4·9H2O. Nach dem Chemiker, der auch schon die zum Weilit analoge Verbindung hergestellt hatte, wurde das Mineral von NEFEDOV dann auch benannt. Auf Museumsstufen gefunden Die erste quantitative Analyse führte Roland PIERROT (1964) an Material von Sainte-Marie-aux-Mines, Frankreich, durch. Das Ergebnis mit As2O5 49.76, CaO 30.06, H2O 19.18, unlösliches 0.40, Summe 99.40 Masse-% entspricht gut der idealen Zusammensetzung Ca5(AsO3OH)2(AsO4)2·9H2O. Eine chemische Analyse von einem sächsischen Guerinit wurde bisher nicht publiziert. Michele CATTI & Giovanni FERRARIS (1974) fanden bei einer Strukturanalyse eine monokline Zelle, Raumgruppe P21/n, mit a = 17,63, b = 6,734, c = 23,47 Å, β = 90,6°, V = 2786 Å3 und Z = 5. Die berechnete Dichte liegt bei 2,74 g/cm3 und damit sehr nahe an der von NEFEDOV (1961) gemessenen. Guerinit ist inzwischen von zahlreichen Fundorten bekannt, darunter auch einigen im Erzgebirge. Literatur: CATTI, M. & FERRARIS, G. (1974): Crystal structure of Ca5(AsO3OH)2(AsO4)2·9H2O (guerinite).- Acta Crystallographica B 30, 1789-1794 GUÉRIN, H. (1941): Sur les arseniates alcalino-terreux.- Annales de Chimie 16, 101-153 NEFEDOV, E.I. (1961): Guerinit - novyi mineral.- Materialy Vsesoyuznyi Nauchno-Issledovatelskii Geol. Inst. 45 (Mineralog. Sbornik No. 2), 113-115 (Abstr. in American Mineralogist 47, 1962, 416) PIERROT, R. (1964): Contribution á la minéralogie des arséniates calciques et calcomagnésiens naturels.- Bulletin de la Société française de minéralogie et de cristallographie 87, 169-211 Guerinit in weißen Kristallen. Schlema, Erzgebirge, Sachsen. Bildbreite 4 mm. Sammlung und Foto Thomas Witzke. |
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