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Zeichen, Tafeln, Inschriften und Zeichnungen im Bergbau

von Dr. Thomas Witzke


1. Gedinge- und Vortriebszeichen, Jahrestafeln, Vortriebstafeln

1.6. Zähltafeln, sonstige Abrechnungen von Arbeitsleistungen

Neben dem Vortrieb wurden auch andere Arbeiten im Bergbau wie Zimmerung, Mauerung usw. verdingt. Nur in Ausnahmefällen dürften sich hier Hinweise auf derartige Gedinge untertage in Form von Zeichen oder ähnlichem finden, da die Abrechnung in anderer Form erfolgte. Nummerierungen am Gewölben oder an Ausbauten könnten auf derartiges hinweisen. In der Müdisdorfer Rösche bei Brand-Erbisdorf lassen eingeschlagene römische Zahlen an Stellen, an denen ehemals Holzausbauten vorhanden waren, eine derartige Deutung zu.
Neben schriftlichen Quellen können z.B. Kerbhölzer oder Steckbretter Hinweise auf die Abrechnung anderer Arbeitsleistungen im Bergbau geben, allerdings muß nicht notwendigerweise ein Gedinge vorliegen.

In den Kalksteingruben bei Maastricht finden sich öfter eingekratzte oder aufgemalte Zeichen, die von einer Zählung der abgebauten Kalksteinblöcke stammen. Oft handelt es sich um einen senkrechten Strich, an dem links und rechts kleine Striche in Fünfergruppen für die abgebauten Blöcke stehen.


Bild 1.6.01:
Eingekratzte Zählung der abgebauten Kalksteinblöcke, 16. Jahrhundert. Caestert-Grube, Petit Lanaye, Belgien (direkt südlich von Maastricht). Foto Thomas Witzke.









Das folgende Bild zeigt eine Letten"tafel" nach dem Prinzip des Steckbrettes mit einem verwittertem Holzstift zum Zählen von Hunten und befindet sich an einem Füllort in Kamsdorf, Thüringen.


Bild 1.6.02:
Lettentafel zum Zählen der Hunte an einem Füllort. Kamsdorf, Thüringen. Foto Michael Pfefferkorn.












© Thomas Witzke und die jeweiligen Bildautoren


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