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Megalithgräber und Menhire in Nordrhein-Westfalen
Großsteingrab "Wechte 1", Wechte, Lengerich
Das Steingrab ist sehr leicht zu erreichen. Von der A1 nimmt man die Ausfahrt Lengerich in Richtung Tecklenburg.
Nach rund 2 km geht es in einem Kreisverkehr nach links nach Wechte. Unmittelbar danach nimmt man wieder die erste
Straße links (die Brochterbecker Straße). Gegenüber der recht unscheinbaren Kirche zweigt nach rechts die
kleine Straße "An der Papiermühle" ab (man parkt in der Brochterbecker Str.), hier gibt es auch ein Schild,
das auf das Megalithgrab verweist. Nach wenigen Metern erreicht man das Großsteingrab.
Die in einer kleinen Rasenfläche liegende Anlage ist sehr gut gepflegt und es findet sich auch eine Tafel mit
Erklärungen.
Das Megalithgrab wurde 1927 entdeckt und ausgegraben. Es enthielt etwa 200 Bestattungen und 800 Beigefäße. Die
Funde sind zum Teil im Landesmuseum für Vor- und Frühgeschichte in Münster ausgestellt. Das Grab wurde
nach dem Grabungsbefund an Ort und Stelle wieder errichtet.
Es handelt sich um eine lange, rechteckige, zunächst an ein Hünenbett erinnernde Anlage. Im Gegensatz zu
dieser stellen die Steine jedoch nicht die Umfassung einer Grabkammer dar, sondern bilden selbst die Kammer. Es
handelt sich um ein Galeriegrab vom Typ Rimbeck. Insgesamt sind noch 23 Steine vorhanden, von einigen sind allerdings
nur Teile übrig geblieben. Es fehlen lediglich die Steine an der nördlichen Schmalseite und einzelne an den
Längsseiten. Erhalten ist eine Länge von 35 Metern, die ursprüngliche Länge hat mindestens 40 Meter betragen.
Die Lücken zwischen den großen Steinen waren offenbar mit kleinen Steinen gefüllt, von denen man noch
einige sieht. Die Anlage ist nicht mit Decksteinen versehen gewesen, wahrscheinlich hatte sie eine Holzabdeckung.
Sie stammt aus der Zeit um 2000 v.d.Z.
Ein zweites, heute nicht mehr erhaltenes Großsteingrab fand sich wenige 100 Meter südwestlich auf dem Hof
Arelmann. Etwa 500 Meter westsüdwestlich, in der Straße "Am Steinhügelgrab", befindet sich die Rekonstruktion
eines spät-neolithischen oder früh-bronzezeitlichen Steinhügelgrabes. Es handelt sich um einen sehr
flachen, unauffälligen, mit kleinen Steinen gepflasterten Hügel.
Koordinaten (aus der topografischen Karte):
52.20710° N, 7.79232° E (WGS84).
Das Großsteingrab Wechte, Blick nach Süden. Foto 18.07.2005.
Das Großsteingrab Wechte, Blick nach Norden. Foto 18.07.2005.
Das Großsteingrab Wechte. Foto 18.07.2005.
Das Großsteingrab Wechte. Foto 18.07.2005.
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