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Megalithgräber und Menhire in Nordrhein-Westfalen
Großsteingrab "Hiddingsen", Hiddingsen, Soest Sprockhoff-Nr.: - Das Großsteingrab (Galeriegrab, Steinkistengrab, Steinkammergrab) "Hiddingsen" ist von der A44, Abfahrt Soest, nach Süden auf die B229 zu erreichen. Nicht weit von der Ausfahrt geht nach Osten eine Straße nach Hiddingsen ab. Hier ist das Grab schon ausgeschildert. Kurz vor Hiddingsen zweigt nach Süden der "Korbecker Weg" ab, der zur Gaststätte "Zur Steinkiste" führt. Auch hier findet sich ein Hinweisschild. Das Grab findet sich unmittelbar neben der Gaststätte. An dem Grab findet sich eine Informationstafel (von der die meisten hier wiedergegebenen Informationen stammen). Das Grab wurde 1934 bei Steinbrucharbeiten entdeckt. Es handelt sich um eine in Nordost-Südwest-Richtung orientierte Kammer von ursprünglich 16,8 Meter Länge, 2,8 Meter Breite und 2 Meter Höhe. Die Kammer wird den Galeriegräbern vom Typ Züschen zugerechnet. Für die Tragsteine wurden Plänerkalkplatten verwendet, die Zwischenräume waren mit Trockenmauerwerk ausgefüllt. Der Zugang zur Kammer befand sich an der südwestlichen Schmalseite, auch er war mit Trockenmauserwerk versetzt. Bei den Ausgrabungen wurden 98 menschliche Skelette gefunden. Die mittlere Größe der bestatteten Männer betrug 1,64 m, die der Frauen 1,49 m. An Beigaben konnten Keramikreste, ein kleines Beil, das Bruchstück eines Dolches, 5 Messer, 10 querschneidige Pfeilspitzen aus Feuerstein, ein Schneidezahn eines Wildschweins, ein Reißzahn eines Wolfs, vier Reißzähne eines Fuchses (alle Zähne an der Wurzel durchbohrt) und eine polierte Perle aus Knochen gefunden werden. Die rekonstruierte, sehr gepflegte Anlage ist leider nur mittelmäßig gut erhalten. Die meisten Tragsteine sind nur fragmentarisch erhalten, etliche fehlen völlig. Weiterhin sind rezente Absprengungen durch Witterungseinflüsse an den Kalksteinplatten zu erkennen. Steinrücken diskutiert eine astronomische Ausrichtung der Kammer. Bei einem Nordazimut von 42,5° erscheint eine Orientierung auf die große nördliche Mondwende möglich. Das Grab wird der Trichterbecher-Kultur zugeordnet, ca. 3000 - 2500 v.d.Z. Literatur: Steinrücken, B.: Untersuchung der Galeriegräber von Soest-Hiddingsen und Beckum-Dalmer auf astronomische Auffälligkeiten. http://www.sternwarte-recklinghausen.de/archaeoastro/steinkisten.pdf Koordinaten (GPS gemessen): 51.53261° N, 8.11333° E (WGS84). Das Großsteingrab Hiddingsen. Foto 20.05.2008. Das Großsteingrab Hiddingsen. Foto 20.05.2008. Das Großsteingrab Hiddingsen. Foto 20.05.2008. Das Großsteingrab Hiddingsen. Foto 20.05.2008. |
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© Thomas Witzke |