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Paläolithische Höhlenmalereien, Kultplätze und Wohnstätten in der Dordogne
Grotte de Villars, Villars, SE von Nontron. Jungpaläolithikum (älteres Magdalenien).
Die Höhle wurde 1953 entdeckt, die Malereien 1958. Insgesamt sind 19 Zeichnungen vorhanden, darunter Pferde, Stiere und die berühmte Darstellung einer anthropomorphen Figur (meist als Zauberer bezeichnet) mit vorgereckten Armen gegenüber einem anstürmenden Bison. Diese nur wenige cm große Szene ist außerordentlich eindrucksvoll, vor allem, wenn man weiß, daß sie sich in einer versteckten und für den Künstler nur schwer erreichbaren Kammer befindet und deshalb zweifellos eine besondere kultische Bedeutung haben mußte, vergleichbar der Szene in Lascaux. Von dieser Kammer wurde jedoch ein künstlicher Ausgang für die Touristen angelegt, was den Eindruck schmälert. Die Zeichnungen sind z.T. stark von Calcitsinter überkrustet und deshalb schwer zu erkennen. Neben Tierdarstellungen finden sich auch einige nicht deutbare Zeichen. In der Höhle wurden ausschließlich Malereien entdeckt, keine Gravuren. Die Malereien wurden mit Manganoxid vorgenommen.
Die Höhle wurde für den Massentourismus hergerichtet. Neben Tropfsteinbildungen und Malereien sind auch Kratzspuren von Höhlenbären zu sehen.
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