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Megalithgräber und Menhire in Belgien




Dolmen und 4 Menhire von Oppagne, bei Barvaux

Der Dolmen von Oppagne liegt nahe der Straße von Barvaux nach Erezée, nicht weit von dem Menhir "Danthine". Knapp 100 Meter von dem Menhir in Richtung Barvaux kreuzt ein Weg die Straße. Man folgt dem Weg etwa 250 Meter nach links (Südwesten) und sieht dann auf der linken Seite in einer Baumgruppe den Dolmen von Oppagne und vier wieder aufgestellte Menhire.
Der Dolmen besteht wie der von Weris aus einem Konglomerat (sogenannter "Puddingstein"), das erst in etwa 2 km Entfernung ansteht. Die Kammer liegt sehr tief im Boden. Der Dolmen ist etwas kleiner als der von Weris, seine Kammer weist innen eine Abmessung von 4,6 x 1,2 Metern bei 0,6 Metern Höhe auf. Auch hier ist eine Vorkammer vorhanden. Ein in der Vorkammer liegender, zerbrochener Stein könnte zur Abdeckung gehört haben. Vorkammer und Grabkammer werden durch einen Stein mit einer Art "Seelenloch" getrennt. Die Konstruktion ist jedoch anders als am Dolmen von Weris und es handelt sich eher um ein kleines Tor. Die Längsachse des Dolmens ist mit 55° in NE-SW-Richtung orientiert. Genau in dieser Richtung im Nordosten liegt auch der Kultstein "Pierre Haina" und zur Sommersonnenwende geht dort die Sonne auf.

Der Dolmen gehört in die Seine-Oise-Marne-Kultur und seine Errichtung wird in den Zeitraum zwischen 2500 und 2000 v.d.Z. angenommen.

Der Dolmen wurde 1888 entdeckt und ausgegraben. Die Funde sind nicht erhalten, aber es sollen menschliche und tierische Knochen dabei gewesen sein. 1906 wurde der Dolmen restauriert.
In jüngerer Zeit wurden noch vier vergrabene Menhire geborgen und wieder aufgestellt. Ob die Menhire schon zu gallo-römischer Zeit gestürzt oder von den ersten Christen im Zuge der Beseitigung heidnischer Kultstätten oder von Bauern vergraben wurden um das Ackerland besser nutzen zu können, ist nicht bekannt.

Es gibt Diskussionen über ein Alignement, das einen kleinen Menhir nördlich vom Dolmen von Weris, die Menhire am Dolmen von Weris, den Menhir "Danthine", die Menhire am Dolmen von Oppagne und die Menhirgruppe von Oppagne umfassen soll. Die Menhire liegen auf einer NNW-SSE streichenden Linie. Zu beachten ist dabei, dass es sich um die moderne Rekonstruktion handelt und alle hier genannten Menhire bewegt wurden. Die Anordnung der Menhire kann Zufall sein oder das Ergebnis der Rekonstruktion oder tatsächlich ein Alignement darstellen. Unbekannt ist dann jedoch, auf was es verweist oder welche Bedeutung es hätte, denn eine Beziehung zu den Auf- und Untergängen von Sonne oder Mond gibt es nicht.




Der Dolmen von Oppagne mit den vier wieder aufgestellten Menhiren. Foto 21.01.2005.






Der Dolmen von Oppagne. Foto 21.01.2005.






Der Dolmen von Oppagne. Foto 21.01.2005.






Der Dolmen von Oppagne. Blick auf die Vorkammer und das "Seelenloch". Foto 21.01.2005.






Der Dolmen von Oppagne. Das "Seelenloch". Foto 21.01.2005.






Die vier wieder aufgestellten Menhire am Dolmen von Oppagne. Foto 21.01.2005.






Die vier wieder aufgestellten Menhire am Dolmen von Oppagne. Foto 21.01.2005.






Einer der wieder aufgestellten Menhire am Dolmen von Oppagne. Foto 21.01.2005.






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© Thomas Witzke / Stollentroll