HOME
PRÄHISTORIE
MECKLENBURG-VORPOMMERN
NÄCHSTE SEITE / NEXT PAGE



Megalithgräber und Menhire in Mecklenburg-Vorpommern




Großsteingrab "Moltzow 4", Moltzow bei Malchow

Sprockhoff: Nr. -.

Von der Straße Waren - Teterow (B108) biegt man in Moltzow ab in Richtung Schwinkendorf und Schloss Ulrichshusen. Etwa 1 km östlich von Moltzow, am Ende von einem Waldstück, biegt man nach Süden ab in Richtung Marxhagen. Nach etwa 100 Metern hat man westlich der Staße, etwa 100 Meter von ihr entfernt, auf einem auffälligen Hügelrücken, in der Nähe von Moltzow 1 einen Grabhügel und ein Hünenbett zu liegen.
Es ist nicht ersichtlich, ob der Hügel und das Hünenbett zu einer Anlage gehören, oder ob es zwei verschiedene Anlagen sind. Da sie unmittelbar nebeneinander liegen, sollen sie hier zusammen beschrieben werden.
Erkennbar ist ein großer, fast 2 Meter hoher, ovaler Hügel, der tief aufgegraben ist im Zentrum. Es ist nicht ersichtlich, ob der Hügel eine megalithische Kammer enthielt oder ob es sich um ein bronzezeitliches Hügelgrab handelt. Es sind keine großen Steine vorhanden, die als Trag- oder Decksteine einer Kammer zu identifizieren wären. Der Hügel ist wie das benachbarte Grab Moltzow 1 von zahllosen kopfgroßen und z.T. etwas größeren Steinen bedeckt. Ein einzelner von 50 cm Größe ist sichtbar.
Direkt daneben liegt ein Hünenbett. Drei Seiten sind zu erkennen, die lange Seite mit fast 20 Metern und zwei kurze mit etwa 10 Metern Abmessung. Die vierte Seite fehlt, hier schließt sich der Grabhügel an. Innerhalb der erhaltenen Seiten des Hünenbetts ist kein Hinweis auf eine Grabanlage zu erkennen. Es wäre möglich, dass das Hünenbett den Grabhügel umschloss, dann wäre es sehr groß gewesen, und die jetzige Längsseite wäre dann eine Schmalseite.
Möglicherweise sind die zahlreichen großen, weiter östlich am Rand des Hügelrücken liegenden, hier aufgehäuften Steine ein Hinweis auf zerstörte Kammern und Hünenbetten.

Merkwürdigerweise wird weder der Grabhügel noch das Hünenbett bei Sprockhoff oder Holtorf erwähnt. Sprockhoff gibt einen Bericht von Lisch wieder, der 1840 - 1841 ein Hünenbett von 30 x 6 Metern Abmessung mit vier darin liegenden Steinkisten aus großen roten Sandsteinplatten ausgegraben hat. Diese Anlage, die als Moltzow 3 zu bezeichnen wäre, kann offenbar nicht mehr lokalisiert werden. Nach der Beschreibung ist sie nicht identisch mit dem hier vorgestellten Hünenbett.

Koordinaten (GPS gemessen): 53.63200° N, 12.59630° E (WGS84).




Der Grabhügel. Foto 03.12.2006.






Der Grabhügel. Foto 03.12.2006.






Das Hünenbett neben dem Grabhügel. Foto 03.12.2006.






Das Hünenbett neben dem Grabhügel. Foto 03.12.2006.






Das Hünenbett neben dem Grabhügel. Links im Hintergrund das Großsteingrab Moltzow 1, rechts bis mitte hinten und größtenteils von dichtem Gebüsch verdeckt der Grabhügel. Foto 03.12.2006.






Das Hünenbett neben dem Grabhügel. Foto 03.12.2006.






Nicht weit entfernt liegt ein kleinerer, länglicher Grabhügel. Er ist von zahlreichen bis kopfgroßen Steinen bedeckt. Es ist zu vermuten, dass es sich um ein bronzezeitliches Hügelgrab handelt, allerdings kann man auch eine kleine, noch im Hügel verborgene megalithische Kammer nicht ausschließen. Der Grabhügel wird hier als Moltzow 5 bezeichnet.

Koordinaten (GPS gemessen): 53.63161° N, 12.59677° E (WGS84).




Der Grabhügel Moltzow 5. Foto 03.12.2006.






Der Grabhügel Moltzow 5. Foto 03.12.2006.






Ebenfalls in der Nähe liegt noch ein weiterer kleiner Grabhügel, hier Moltzow 6 genannt. Auch er ist von zahlreichen bis kopfgroßen Steinen bedeckt. Wie Moltzow 5 handelt es sich vermutlich um ein bronzezeitliches Hügelgrab, jedoch kann auch hier eine kleine, noch im Hügel verborgene megalithische Kammer nicht ausgeschlossen werden.

Unmittelbar östlich und südöstlich von dem Grabhügel sind zahlreiche große Haufen mit Steinen zu sehen, die die richtige Größe für Steine megalithischer Kammern oder Umfassungen hätten. Um natürliche Ansammlungen handelt es sich nicht, dafür sind die Größen zu gleichmäßig, außerdem ist der Hügelrücken ansonsten frei von Steinen. Sie sind zweifellos hierher transportiert worden. Es kann vermutet werden, dass sie von zerstörten Kammern oder Hünenbetten stammen.

Koordinaten (GPS gemessen): 53.63216° N, 12.59783° E (WGS84).




Der Grabhügel Moltzow 6. Foto 03.12.2006.






Der Grabhügel Moltzow 6. Foto 03.12.2006.





HOME
PRÄHISTORIE
MECKLENBURG-VORPOMMERN
NÄCHSTE SEITE / NEXT PAGE

© Thomas Witzke / Stollentroll