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Zeichen, Tafeln, Inschriften und Zeichnungen im Bergbau von Dr. Thomas Witzke 5. sonstige Tafeln, Inschriften, Zeichen und Malereien 5.7. sonstige Inschriften, Sinnsprüche, Ermahnungen usw. Besonders reich mit Sinnsprüchen und Ermahnungen sind die Wände der Kammer für die Fördermaschine des Blindschachtes in der Kupfergrube Sadisdorf im Erzgebirge versehen. So finden sich hier die Inschriften, die der Maschinist die ganze Zeit vor Augen hatte: "Aufmerksam u. sauber ist deine Pflicht. Drum, Maschinist, vergiß es nicht.". "Edel sei der Bergmann hilfreich und gut". "Es grüne die Tanne, es wachse das Erz. Gott schenk uns Bergleut ein fröhliches Herz.Glück Auf.", und darunter, kaum noch zu entziffern "Fang deine Arbeit munter an, so ist sie auch schon halb getan". "Bergmannsblut hat frohen Mut" (hier nicht im Bild dargestellt).
Nur schwach und in schwer lesbarer Sütterlin-Schrift um 1900 in einen Stoß mit einer ebenen Schieferfläche gekratzt ist der folgende Spruch aus der Grube Wohlfahrt in Rescheid, Eifel: "Mensch bedenk du hast Verstand drum scheiß in die Rösch und nicht auf den Rand"
Gelegentlich finden sich boshafte, spöttische und ironische Inschriften oder Karikaturen. Ein Beispiel dafür ist in der Grube Reiche Zeche, Freiberg zu sehen. Hier hat jemand Kritik an einer bemerkenswerten Form des Ausbaus geübt: "Den Berggeist aus den Latschen haut / solcher Fromms wie Osmi baut".
Interessante Begebenheiten abseits des offiziellen Grubenbetriebes dürften sicher recht selten vermerkt worden sein. Bemerkenswert ist hier eine Inschrift in der Kalksteingrube St. Pietersberg, Maastricht, von 1630.
Für die Übersetzung sei an dieser Stelle Robert Vercauteren (Brüssel) und Eric Welling (Köln) ganz herzlich gedankt. Zum historischen Hintergrund hat Eric Welling folgendes angemerkt: "Im historischen Rahmen kann man die Inschrift durchaus als authentisch betrachten. Von 1568 bis 1648 (Frieden von Münster) herrschte in den historischen Niederlanden der 80-jährigen Krieg (vgl. in Deutschland der 30-jährige Krieg). Die nördlichen, protestantischen Holländischen Staaten kämpften gegen die Spanisch-besetzten, katholischen südlichen Niederlanden (etwa Flandern). Auf beiden Seiten kämpften vor allem Söldner, die hauptsächlich aus den Deutschen Ländern (wie etwa Wilhelm von Oranien) und Frankreich kamen. Maastricht (und die direkte Umgebung) war eine Enklave der Holländischen nördlichen Protestanten (Geuzen) in den südlich, Spanisch-besetzten Niederlanden. Der Text kann sowohl wörtlich, aber auch ironisch gemeint sein. Maastricht (Fr. Maestricht) hat immer mehr oder weniger an der Sprachgrenze zwischen Holländisch/Flämisch und Französich gelegen. Das ist auch heute noch so. Die Sprachgrenze verlief damals von Maastricht bis etwa nördlich der Normandie. Carl d'or: Goldene Münze des Kaiser Karl V. Das Geldstück hatte ein Gewicht von 2,91gr, Goldanteil nur 0,583% (14 Karat)." © Thomas Witzke und die jeweiligen Bildautoren |
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