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Megalithgräber und Menhire in Schleswig-Holstein




Großsteingrab "Hemmelmark 6", Hemmelmark, Barkelsby

Sprockhoff: Nr. 85.

An der Straße von Waabs nach Hemmelmark bzw. Eckernförde geht etwa 1 km nach der kleinen Siedlung Hohenstein ein für den öffentlichen Verkehr nicht freier Weg nach Nordwesten ab, auf dem man nach rund 400 Metern ein Mausoleum für Prinz Heinrich, den Bruder des letzten deutschen Kaisers, erreicht. Am Mausoleum befinden sich die Megalithgräber Hemmelmark 2 und 3, das Grab Hemmelmark 1 liegt etwa 70 Meter nordöstlich davon. Rund 100 Meter westsüdwestlich vom Mausoleum und nördlich einer wallartigen Feldgrenze (einem sogenannten Knick) liegen die Gräber 4 und 5, etwa 30 Meter südlich davon und südlich von dem Knick Grab 6.
In der Liste archäologischer Kulturdenkmale des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein findet sich das Grab "Hemmelmark 6" unter der Nummer aKD-ALSH-002972.

Bei dem Großsteingrab "Hemmelmark 6" handelt es sich um einen ovalen Hügel von etwa 18 x 11 Metern Abmessung mit einem querstehenden erweiterten Dolmen. Einige vereinzelte Steine eines vielleicht ursprünglich rechteckigen Hünenbetts sind noch vorhanden. Die etwa in Nord-Süd-Richtung orientierte Kammer von 2,0 x 1,3 Innenabmessung weist jeweils zwei Tragsteine an den Längsseiten und eine Stein an der nördlichen Schmalseite auf. Die Südseite, bei der zu Sprockhoffs Aufnahme 1933 zwei Tragsteine vorhanden waren, präsentiert sich heute weniger klar. Der nördliche große Deckstein liegt auf der Kammer auf, der südliche, kleiner Stein, der 1933 auch noch auflag, ist heute verschoben und abgesunken und es scheint auch ein Teil zu fehlen.
Das Grab wurde 1896 durch W. Splieth untersucht. Danach wurde an dem großen Deckstein eine Plakette angebracht mit der Aufschrift:
"Steinalter Grab No. 14
wissenschaftlich geöffnet am 21. Septb. 1896.
Befund: Irdene Gefässe zwei
Flintspäne
Steinaxt beschädigt eine."

Sprockhoff berichtet von einem stark zerstörten Grab 7, das sich am Rand einer Bodenvertiefung, etwa 20 Meter westlich von Grab 6 befindet. An den Rändern der Vertiefung finden sich zahlreiche große Steine, von denen einige durchaus an Reste einer Kammer denken lassen, jedoch wäre die Position äußerst ungewöhnlich. Entweder wurden die Steine in die Vertiefung geworfen oder es handelt sich generell um eine Fehlinterpretation. Die Positionierung eines Großsteingrabes an einer Vertiefung erscheint auch wenig wahrscheinlich. In der Liste archäologischer Kulturdenkmale des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein findet sich hier auch kein Eintrag.
Etwa 50 Meter südwestlich in dem Knick liegen auch zwei große Steine, bei denen man an verschleppte Steine von einem Großsteingrab denken kann.



Koordinaten (GPS gemessen): 54.49766° N, 9.88431° E (WGS84).




Das Großsteingrab "Hemmelmark 6". Foto 29.10.2021.






Das Großsteingrab "Hemmelmark 6". Foto 29.10.2021.






Das Großsteingrab "Hemmelmark 6". Foto 29.10.2021.






Das Großsteingrab "Hemmelmark 6". Foto 29.10.2021.






Das Großsteingrab "Hemmelmark 6". Foto 29.10.2021.






Das Großsteingrab "Hemmelmark 6". Foto 29.10.2021.






Das Großsteingrab "Hemmelmark 6", die Plakette an dem Deckstein. Foto 29.10.2021.






Das Großsteingrab "Hemmelmark 6", Steine der Umfassung. Foto 29.10.2021.






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© Thomas Witzke