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Megalithgräber und Menhire in Sachsen-Anhalt
Menhirgruppe "Vierersteine" ("Viersteine"), Krimpe bei Höhnstedt, westlich von Halle An der Straße von Höhnstedt nach Schochwitz liegt südlich von Boltzenhöhe an der Abzweigung nach Räther am Ortseingang von Krimpe unter einem Baum eine Gruppe von 4 Steinen. Hier findet sich auch eine Informationstafel des Landesamtes für Archäologie Sachsen-Anhalt, auf der die Steine als Menhire bezeichnet werden. Es handelt sich um vier recht kleine Steine, die ein Kreuz mit den Armen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung bilden. Der größte Stein ist der westliche mit 0,9 Meter Höhe. Er besteht aus Sandstein. Die anderen drei Steine aus Tertiärquarzit (Braunkohlenquarzit) sind kleiner. Der östliche ist wohl nur noch ein Fragment. Bemerkenswert ist, dass zwei Steine sogenannte Nagelsteine sind, d.h. hier wurden Eisennägel eingeschlagen. Der südliche Stein, der durch seine helle Farbe auch besonders auffällt, weist dabei über 100 eingeschlagene Nägel auf. Deutlich weniger finden sich in dem nördlichen Stein. Das Einschlagen von Nägeln ist möglich, da Tertiärquarzite öfter röhrenförmige Hohlräume aufweisen, Relikte von Wurzelröhren. Nach dem Volksglauben lassen sich die Nägel nur bei Gewitter einschlagen, weil die Steine dann weich würden. Die Nagelung von Steinen wird mit Magie in Verbrindung gebracht, entweder um durch Eisen die Magie der alten Steine zu bannen, oder um Krankheiten auf den Stein zu übertragen und zu bannen. Auch für Gottesurteile soll die Nagelprobe verwendet worden sein. Nach einem alten Bericht sollen es früher, um 1840, sechs Steine gewesen sein, in die alle Nägel eingeschlagen gewesen sind (was eindeutig nicht zutrifft, der westliche Stein ist nie vernagelt gewesen). Zu den Vierersteinen gibt es eine Sage, nach der ein Kutscher mit vier Pferden gefahren ist und an der Stelle, wo jetzt die Steine stehen, die Kutsche stecken geblieben ist. Da die Pferde den Wagen nicht mehr vom Fleck brachten, verfluchte der Kutscher die Pferde, sie und er mögen lieber gleich zu Stein werden. Nachdem er das gesagt hatte, blitzte und krachte es, und Pferde, Kutscher und Kutsche wurden zu Stein. Die Sage wird 1896 erstmals erwähnt. Nach anderer Deutung ist der etwa 900 Meter weiter westlich stehende Menhir Räther der Kutscher. Literatur: Schulze-Thulin, B. (2007): Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen.- Mitteldeutscher Verlag, 132 p. http://www.suehnekreuz.de/anhalt/krimpe.htm Koordinaten (GPS gemessen): 51.51791° N, 11.74752° E (WGS84). Die "Vierersteine" bei Krimpe. Foto 04.04.2009. Die "Vierersteine" bei Krimpe. Foto 04.04.2009. Die "Vierersteine" bei Krimpe. Foto 04.04.2009. Die "Vierersteine" bei Krimpe, der südliche Stein mit zahlreichen Nägeln. Foto 04.04.2009. Die "Vierersteine" bei Krimpe, der nördliche Stein, an dem zahlreiche Hohlräume zu erkennen sind, der aber nur wenige Nägel aufweist. Foto 04.04.2009. |
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© Thomas Witzke / Stollentroll |