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Megalithgräber und Menhire in Sachsen-Anhalt
Steinkisten (und Steinpackungsgräber) im Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle In dem Waldgebiet der Dölauer Heide lagen jungsteinzeitliche bis bronzezeitliche Siedlungsplätze verschiedener Kulturen, von denen zahlreiche Grabhügel und Reste von Befestigungsanlagen zeugen. In den Hügeln finden sich verschiedene Grabtypen, darunter Steinkisten und Steinpackungsgräber. Nach Ausgrabungen wurden sechs der Hügel offen gelassen, so dass die Grabanlagen zu sehen sind. Die Dölauer Heide ist u.a. über die Heideallee oder die Ernst-Grube-Straße bzw. von der Straßenbahnhaltestelle "Heide" zu erreichen. Nur wenige Meter von der Straßenbahnhaltestelle entfernt, an der Ecke "Hubertusplatz" / "Am Heiderand" befindet sich auch ein Parkplatz. Von dem Parkplatz aus nimmt man den asphaltierten Weg in Richtung Gaststätte "Waldkater". Man geht an der Gaststätte vorbei, nach etwa 200 Metern biegt der Asphaltweg dann nach Westen ab (Kolkturmweg). Man folgt diesem Weg in Richtung Kolkturm ca. 650 Meter bis zu einer großen Wegekreuzung unterhalb von dem Kolkberg mit dem Aussichtsturm. Man geht nun rund 500 Meter weiter schräg links auf dem Weg (Südwesten) bis zu einer Wegekreuzung. Hier schneidet spitzwinklig ein anderer Weg. Man geht hier nicht geradeaus weiter, sondern halb rechts Richtung Westsüdwest. Nach ca. 300 Metern geht rechts ein Weg ab, dem man etwa 70 Meter bergauf folgt. Dann geht links ein Pfad ab, auf dem man nach etwa 70 Metern das Grab 27 erreicht. Es liegt etwas abseits südlich von dem Pfad. Nach weiteren ca. 50 Metern auf dem Pfad gelangt man zu dem Grabhügel 28, der ebenfalls etwas südlich vom Weg liegt. An der Anlage steht eine Informationstafel. Anzumerken ist, dass auf dem Lageplan der Gräber in dem Hügel auf der Tafel Norden oben ist, der Nordpfeil oder sonstige Angaben, wo auf der Abbildung Norden ist, jedoch fehlen. Da man sich der Anlage von Norden nähert, hat man dann einen gegenüber der Abbildung genau um 180 Grad gedrehten Anblick vor sich. Hinzu kommt, dass sich die heutige Situation deutlich anders aus in der Zeichnung darstellt. Die Decksteine der Gräber 2, 3 und 4 sind heute abgeschoben und offenbar zwischen Grab 1 und 3 abgelegt. In dem Grabhügel liegen zwei große Steinkisten, zwei kleine Steinkisten, zwei Steinpackungsgräber sowie ein nicht näher bestimmbares Grab. Es handelt sich um einen Grabhügel von 20 Metern Durchmesser und ursprünglich 1,90 Metern Höhe. Er wurde 1934 augegraben. Dabei fanden sich sieben Gräber. Der Hügel war zunächst kleiner, durch Nachbestattungen wurde er sukzessive aufgeschüttet. Grab 1 liegt am Südrand des Hügels, wenn man auf den Grabhügel zukommt also genau am gegenüberliegenden Rand. Es handelt sich um eine kleine, in Ost-West-Richtung orientierte Steinkiste mit Kinderbestattung. Als Beigabe fand sich ein unverzierter Becher. Grab 2 findet sich im östlichen Teil des Hügels, vom Weg aus gesehen im rechten Teil. Die in Ost-West-Richtung orientierte große Steinkiste enthielt die Knochenreste zweier Individuen und einen durchbohrten Eberzahn. Laut Informationstafel weist sie eine über 2 Meter große Deckplatte auf. Heute liegt diese Platte allerdings nicht mehr auf, zu sehen ist eine offene Steinkiste (im Gegensatz zur Zeichnung auf der Tafel). Bei Grab 3 handelt es sich um ein langovales Steinpackunggrab in Ost-West-Richtung von rund 3 Metern Länge, das allerdings einen etwa 1,5 Meter großen Wandstein auf der Südseite und einen etwa 2 Meter messenden Deckstein aufweist. In dem Grab fand sich eine beigabenlose Hockebestattung. Grab 4 ist eine große Steinkiste in Nord-Süd-Richtung, in der sich eine Hockerbestattung und eine Feuersteinspitze fand. Der auf der Zeichnung noch aufliegende Deckstein ist heute abgeschoben. Bei Grab 5 handelt es sich um eine kleine Steinkiste in Ost-West-Richtung, die von einer Kinderbestattung stammen dürfte. An Beigaben konnten eine verzierte Amphore, ein verzierter Becher, ein Feuersteinabschlag und eine Halskette aus etwa 50 Samenkörnern des Steinsamens gefunden werden. Grab 6 ist ein Steinpackungsgrab in Nord-Süd-Richtung im östlichen Teil des Hügels. In ihm fand sich ein Skelett in Hockerstellung ohne Beigaben. Nach dem Grabaufbau ist es in die Frühbronzezeit zu stellen. Von dem Grab ist heute nichts zu sehen. Grab 7 stellt eine Gruppe von 4 schnurkeramischen Gefäßen dar, bei denen sich der Zahn eines Erwachsenen fand. Die Position ist wahrscheinlich durch einen kleinen Zaun im Grabhügel markiert. Koordinaten (GPS gemessen): 51.49795° N, 11.90114° E (WGS84). Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, Blick von Norden nach Süden. In der Mitte der große Wandstein vom Steinpackungsgrab 3, oberhalb davon die abgeschobenen Decksteine von Grab 2, 3 und 4, rechts Steinkiste Grab 2, links Steinkiste Grab 4. Oberhalb der Decksteine, nur durch einen hellen Fleck erkennbar, liegt das kleine Grab 1. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, Blick von Osten nach Westen. Vorne Grab 4, hinten Grab 2, links die abgeschobenen Decksteine und rechts der Wandstein von Grab 2. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, Blick nach Nordosten. Links Grab 2, rechts unten die abgeschobenen Decksteine, darüber Grab 4. Oberhalb der Mitte der Wandstein von Grab 2. Ganz oben ein abgezäunter Bereich (vermutlich Grab 7), der helle Fleck rechts davon markiert die Position von Grab 5. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, die kleine Steinkiste Grab 1. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, die große Steinkiste Grab 2. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, die große Steinkiste Grab 2. Oberhalb davon der Wandstein von Grab 2, rechte obere Ecke Grab 4. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, der große Wandstein von Steinpackungsgrab 3. Im Hintergrund Grab 2. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, der große Wandstein von Steinpackungsgrab 3. Im Hintergrund Grab 4. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, die große Steinkiste Grab 4. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle, die kleine, zugewachsene Steinkiste Grab 5. Foto 03.05.2009. Grabhügel 28, Dölauer Heide, Halle. Lageplan der Gräber, Foto von der Informationstafel. Norden ist oben, man nähert sich von Norden dem Grabhügel. Foto 03.05.2009. |
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© Thomas Witzke / Stollentroll |