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Megalithgräber und Menhire in Sachsen-Anhalt
Steinkiste im Grabhügel 17, Dölauer Heide, Halle
In dem Waldgebiet der Dölauer Heide lagen jungsteinzeitliche bis bronzezeitliche Siedlungsplätze verschiedener Kulturen, von denen zahlreiche
Grabhügel und Reste von Befestigungsanlagen zeugen. In den Hügeln finden sich verschiedene Grabtypen, darunter Steinkisten und Steinpackungsgräber.
Nach Ausgrabungen wurden sechs der Hügel offen gelassen, so dass die Grabanlagen zu sehen sind.
Die Dölauer Heide ist u.a. über die Heideallee oder die Ernst-Grube-Straße bzw. von der Straßenbahnhaltestelle "Heide" zu erreichen. Nur wenige
Meter von der Straßenbahnhaltestelle entfernt, an der Ecke "Hubertusplatz" / "Am Heiderand" befindet sich auch ein Parkplatz. Von dem Parkplatz
aus nimmt man den asphaltierten Weg in Richtung Gaststätte "Waldkater". Man geht an der Gaststätte vorbei, nach etwa 200 Metern biegt der Asphaltweg
dann nach Westen ab (Kolkturmweg). Man folgt diesem Weg in Richtung Kolkturm ca. 650 Meter bis zu einer großen Wegekreuzung unterhalb von dem
Kolkberg mit dem Aussichtsturm. Man geht nun rund 350 Meter weiter schräg links auf dem Weg (Südwesten) bis zu einer Wegekreuzung. Hier geht man
nach rechts (Nordwesten) in die Wolfsschlucht, ein alter, z.T. recht tief eingeschnittener Weg. Nach rund 300 Metern, nachdem der Weg nach Westen
umgebogen ist und kurz nach der Einmündung von einem von rechts (Norden) kommenden Weg, geht nach Süden ein kleiner Weg ab, dem man folgt. Es geht
vorbei an einem Hügelgrab und an einer Gabelung links. Nach reichlich 100 Metern gelangt man dann zu dem Grab 17. An dem Grab steht eine
Informationstafel.
In dem Grabhügel von 20 Metern Durchmesser fand sich eine Steinkiste der Schnurkeramikkultur (2800 - 2200 v.d.Z.) und ein Steinpackungsgrab einer
vermutlich frühbronzezeitlichen (2200 - 1600 v.d.Z.) Nachbestattung. Die Anlage wurde 1933 archäologisch untersucht. Die Steinkiste liegt im
Zentrum des Hügels und war 0,70 Meter in den damaligen Boden eingetieft. Sie ist in Westnordwest-Ostsüdost-Richtung orientiert und weist ein
Innenmaß von 2,00 x 0,80 Metern bei 0,90 Metern Höhe auf. Die Seitenwände des Grabes werden aus acht Steinplatten gebildet, die mit Ton abgedichtet
waren. Abgedeckt wurde die Kammer von vier Platten, von denen eine zerbrochen war. Skelettreste konnten nicht mehr festfestellt werden. Als Beigaben
fand man acht schnurkeramische Gefäße, einen Spiralring aus Kupfer und zwei Feuersteinmesser.
Das in Nord-Süd-Richtung orientierte Steinpackungsgrab liegt im westlichen Teil des Hügels. Es handelt sich um eine etwa 2,25 x 1,50 Meter große
Steinsetzung, in der keine Skelettreste oder Beigaben gefunden wurden. Zwei weitere schnurkeramische Gefäße fanden sich im Ostteil des Hügels.
Sie werden als Reste einer Nachbestattung gedeutet.
Literatur:
Schulze-Thulin, B. (2007): Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen.- Mitteldeutscher Verlag, 132 p.
Koordinaten (GPS gemessen):
51.50009° N, 11.90484° E (WGS84).
Steinkiste Grabhügel 17, Dölauer Heide, Halle. Foto 03.05.2009.
Steinkiste Grabhügel 17, Dölauer Heide, Halle. Foto 03.05.2009.
Steinkiste Grabhügel 17, Dölauer Heide, Halle. Foto 03.05.2009.
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