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Megalithgräber und Menhire in Mecklenburg-Vorpommern




Großsteingrab "Lähnwitz" ("Klein Upahl"), Lähnwitz bei Klein Upahl, südwestlich von Güstrow

Sprockhoff: Nr. 378.

Die kleine Siedlung Lähnwitz liegt südwestlich von Klein Upahl und nordwestlich von Lohmen. Sie ist nicht einfach zu erreichen. Von Lohmen fährt man zu dem kleinen Ort Garden. In Garden folgt man dem sehr unauffälligen Hinweisschild nach Lähnwitz. Man fährt erst am nordöstlichen Ufer des Garder Sees entlang, dann am nordwestlichen auf einer noch gut befahrbaren Sandpiste. Dann führt die immer schlechter werdende Piste nach Nordwesten immer am Waldrand entlang, bis man schließlich die Siedlung Lähnwitz erreicht. Ab hier ist das Großsteingrab sehr gut ausgeschildert (Hügelgrab und Großsteingrab). Man folgt jetzt der Piste am Südufer eines Sees entlang bis zum Wald. Hier nimmt man den Weg nach rechts und an der nächsten Abzweigung wieder rechts. Man folgt der Ausschilderung zu dem nördlich des Sees im Wald liegenden Großsteingrab und dem in wenigen Metern Entfernung befindlichen Hügelgrab. An dem Großsteingrab steht eine gut gestaltete Informationstafel.

Es handelt sich um ein in Nordwest-Südost-Richtung orientiertes Hünenbett mit gleich orientierter Kammer. Von dem Hünenbett, für das sich eine Abmessung von etwa 17 x 6 Metern rekonstruieren lässt, sind nur noch wenige Steine erhalten. Auch die Kammer ist stark zerstört. In situ steht der südöstliche Schlussstein der ursprünglich vierjochigen Kammer. An ihn angelehnt ist ein großer Stein, bei dem es sich vermutlich um einen abgeschobenen Deckstein handelt. 1971 fanden Ausgrabungen an der Anlage durch das Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin statt, dabei wurde eine Unterteilung der Kammer mit Sandsteinplatten in Quartiere gefunden. Die Platten standen zum Teil noch an ihren originalen Plätzen trotz der starken Zerstörung der ganzen Anlage. Der Zugang zur Kammer befand sich an der südwestlichen Längsseite. Bei der Ausgrabung sind auch noch einige Steine der Umfassung freigelegt worden, denn gegenwärtig sind mehr Steine von dem Hünenbett zu sehen als in der Aufnahme durch Sprockhoff 1933.
In der Kammer konnten Reste von mindestens fünf Erwachsenen, einem Kleinkind und einem Neugeborenen gefunden werden. Sie waren mit Beigaben wie Feuersteinbeilen und -meißeln, Pfeilspitzen, Tongefäßen und Fleisch ausgestattet. Es fanden sich Tierknochen von Rindern, Schweinen und Schafen/Ziegen.
In wenigen Metern Entfernung von dem Großsteingrab befindet sich noch ein bronzezeitliches Hügelgrab.

Koordinaten (GPS gemessen): 53.70318° N, 12.03931° E (WGS84).




Großsteingrab Lähnwitz, Reste der Kammer. Foto 25.11.2006.






Großsteingrab Lähnwitz, Reste der Kammer. Foto 25.11.2006.






Großsteingrab Lähnwitz, Reste der Kammer. Foto 25.11.2006.






Großsteingrab Lähnwitz, Reste des Hünenbetts. Foto 25.11.2006.






Großsteingrab Lähnwitz, Reste des Hünenbetts. Foto 25.11.2006.






Großsteingrab Lähnwitz, Rekonstruktion. Foto von der Informationstafel.






Hügelgrab Lähnwitz. Foto 25.11.2006.





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© Thomas Witzke / Stollentroll