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Megalithgräber und Menhire in Brandenburg




Großsteingrab "Wollschow 1", Wollschow bei Prenzlau

Sprockhoff: 462.

In einem Waldstück östlich von Wollschow liegen zahlreiche Steingräber. Von Wollschow aus nimmt man die einzige nach Osten führende Straße, die sich nach einen kurzen Stück in einen Betonplattenweg und dann in eine Sandpiste verwandelt (bei schlechtem Wetter beides sehr schlammig). Man fährt bis zum Waldrand und parkt hier. Im Wald führt ein Weg nach Süden, über den man die Steingräber erreicht.
Leider gibt es nahezu keine Ausschilderung zu den Gräbern, so dass man ohne einen Lageplan fast keine der Anlagen findet. An einigen Gräbern stehen Schilder, jedoch vermisst man Tafeln mit Erklärungen. Die Gräber 3, 4 und 5 sind die einzigen wirklich ausgeschilderten in dem ganzen Gräberfeld. Nach knapp 1 km auf dem südlich in den Wald führenden Weg erreicht man eine Tafel, auf der sich ein paar verblichene Fotos von einigen Gräbern, aber keinerlei Text befindet. Hier führt ein kleiner Pfad ein paar Meter in den Wald zu den drei Gräbern. Etwa 150 Meter nordnordöstlich, aber nicht ausgeschildert, findet sich Grab 1.

Es handelt sich bei der Anlage Wollschow 1 um ein in etwa in Nordnordwest-Südsüdost-Richtung orientiertes, trapezförmiges Hünenbett. Seine Länge beträgt etwa 23 Meter, die Breite am südlichen Ende etwa 7 und am nördlichen Ende 4 Meter. Innerhalb des Hügels gibt es eine größere Ansammlung von Steinen, die aber nicht von einer Kammer stammen, sondern vermutlich eine Steinpackung der ursprünglichen Bestattung darstellen. Als Nachbestattungen wurden zwei Steinkisten eingebracht. Eine befand sich im südlichen Ende, ihre Innenmaße betrugen 1,7 x 0,6 Meter (Sprockhoff gibt 1 Meter Breite an). Die Kammer wurde komplett zerstört und die Steine für eine Brücke in Wollschow verwendet. Noch erhalten ist eine kleinere Kiste im nördlichen Teil. Ihre Innenabmessung beträgt 0,85 x 0,5 Meter. Sie war 0,5 Meter unter der neolithischen Erdoberfläche eingetieft. Ein größerer Stein in der Nähe der Kammer könnte der Deckstein sein. In dem Grab wurden in Hockerstellung die Skelette von zwei 6 - 8 jährigen Kindern sowie Reste von einem weiteren Kinderskelett gefunden. Als Beigabe fand sich ein tassenförmiges Gefäß mit breitem Henkel.
Ein Schild an dem Hünenbett weist es unzutreffenderweise als "Doppelkindergrab" aus. Eine Tafel mit Erklärungen gibt es nicht.

Koordinaten (GPS gemessen): 53.39460° N, 14.22171° E (WGS84).




Das Großsteingrab Wollschow 1, Blick vom südsüdöstlichen Ende über das Hünenbett. Foto 18.11.2007.






Das Großsteingrab Wollschow 1, Blick vom südsüdöstlichen Ende über das Hünenbett. Foto 18.11.2007.






Das Großsteingrab Wollschow 1, Blick nach Süden. Foto 18.11.2007.






Das Großsteingrab Wollschow 1, Blick vom nordnordwestlichen Ende über das Hünenbett. Foto 18.11.2007.






Das Großsteingrab Wollschow 1, Blick vom nordnordwestlichen Ende über das Hünenbett. Foto 18.11.2007.






Das Großsteingrab Wollschow 1, die kleine Steinkiste im nördlichen Teil. Foto 18.11.2007.





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© Thomas Witzke / Stollentroll