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Megalithgräber und Menhire in Niedersachsen




Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Ostenholz, Osterheide bei Bad Fallingbostel

Sprockhoff: Nr. 810

Die Großsteingräber liegen mitten im NATO-Truppenübungsplatz Bergen, können aber am Wochenende zwischen 8 und 18 Uhr besucht werden. Man fährt von der A7 Abfahrt Westenholz Richtung Westenholz und Osterheide. Hier sind die "Siebensteinhäuser" (auch "Sieben Steinhäuser") ausgeschildert. An einem Posten (mit Schranke) bekommt man ein Blatt mit Hinweisen zur Benutzung der Straße und ein Blatt mit Informationen zu den Großsteingäbern.
Nach etwa 6 km auf der Straße durch den Truppenübungsplatz (die Straße darf nicht verlassen werden) gelangt man zu dem Besucherparkplatz. Die Großsteingräber liegen unmittelbar daneben.
Im Gegensatz zu dem Namen "Siebensteinhäuser" handelt es sich nicht um sieben Großsteingräber, sondern um fünf. Lange Zeit wurde nach den zwei angeblich verschollenen Gräbern gesucht, jedoch ohne Erfolg. Es gibt keine Hinweise, dass es jemals sieben Gräber gewesen sind. Auch ein alter Stich von 1844 zeigt nur 5 Gräber. Die "Sieben" dürfte deshalb eher ein volkstümliches Synonym für "mehrere" oder "etwa ein halbes Dutzend" sein.

Die Gräber sind schon sehr lange bekannt. Die älteste schriftliche Erwähnung stammt von 1720. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Gräber erstmals durch den Fallingbostler Oberamtmann Heinrich von Quintus-Icilius unter Schutz gestellt. 1958 wurden Schutzwälle um die Gräber errichtet, um sie vor Granateinschlägen zu bewahren. Dadurch ist aber der ursprüngliche Charakter der Umgebung verloren gegangen und etliche Besucher haben die Vermutung, dass die Gräber unter großen Hügeln gelegen haben und nur ausgegraben wurden. Das Faltblatt stellt aber den tatsächlichen Zusammenhang dar.

Die fünf Gräber sind mit A - E bezeichnet. Sie wurden etwa 2300 v.d.Z. errichtet und sind in die Trichterbecherkultur zu stellen. Die Gräber A, B, C und E sind etwas jünger als Grab D. Es handelt sich hierbei um Ganggräber. Auch diese Anlagen sind nach Nordost wie Grab D ausgerichtet. Die Eingänge befinden sich an der südöstlichen Langseite. Grab A liegt etwas abseits der anderen vier Gräber.

Das Grab D ist das Älteste. Es zeigt Parallelen zu französischen Grabanlagen. Das Grab ist nach Nordosten ausgerichtet. Es weist eine ungewöhnlich große, rechteckige Kammer von 4 x 3 m Abmessung auf und wird von einer 4,6 m langen und 4,2 m breiten, aber nur 50 cm dicken gewaltigen Steinplatte bedeckt. Der Zugang befindet sich auf der Südostseite. Die Kammer ist von einer rechteckigen Umfassung, dem Hünenbett, umgeben. Die Umfassung ist später verkürzt worden unter Verwendung der Steine für die anderen Gräber.

Im Denkmalatlas Niedersachsen wird das Objekt als Bodendenkmal, Großsteingrab, ID 34822335, Fundstelle Oberndorfmark 4, geführt.

Koordinaten (GPS gemessen): 52.80077° N, 9.79731° E (WGS84).




Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Osterheide bei Bad Fallingbostel. Foto 29.08.2004.






Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Osterheide bei Bad Fallingbostel. Foto 29.08.2004.






Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Osterheide bei Bad Fallingbostel. Foto 29.08.2004.






Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Osterheide bei Bad Fallingbostel. Foto 29.08.2004.






Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Osterheide bei Bad Fallingbostel. Foto 29.08.2004.






Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Osterheide bei Bad Fallingbostel. Der Zugang zur Grabkammer. Foto 29.08.2004.






Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Osterheide bei Bad Fallingbostel. Blick aus der Grabkammer. Foto 29.08.2004.






Zeichnung vom Großsteingrab "Siebensteinhäuser D", Osterheide bei Bad Fallingbostel (von der Informationstafel am Grab).





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© Thomas Witzke