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Megalithgräber und Menhire in Finistère




Tumulus (Cairn) von Barnenez, Halbinsel Kernélehen, Plouézoch bei Morlaix

Der gewaltige Tumulus liegt fast am Ende der kleinen Halbinsel Kernélehen bei Plouézoch, nördlich von Morlaix. Das Monument ist abgesperrt und man kann es gegen Eintritt alleine oder mit einer Führung besichtigen.
Die Anlage weist eine Länge von etwa 90 Metern, eine Breite von etwa 40 Metern und eine Höhe von 7 Metern auf. Die ursprüngliche Höhe ist unbekannt. Besonders bemerkenswert ist die Stufenstruktur, die an ägyptische Pyramiden oder eher noch an die mesopotamischen Zikkurate erinnert.
Vor der Restaurierung zeigte sich die Anlage infolge von Rutschungen nur als ein unförmiger Hügel. Um 1950 begann man, die Anlage und einen weiter nördlich gelegenen Tumulus als Steinbruch für den lokalen Straßenbau zu nutzen. Dabei wurde der im Norden gelegene Tumulus fast komplett zerstört und der Tumulus von Barnenez an einer Seite stark beschädigt. Bei den Steinbrucharbeiten wurden fünf Dolmenräumen angeschnitten bzw. freigelegt, bevor die Arbeiten gestoppt werden konnten.
Bei der folgenden Grabung und Restaurierung wurden 11 in den Tumulus führende Gänge mit Grabkammern gefunden und freigelegt. Die Dolmen wurden mit den Buchstaben A bis J und ein zunächst übersehener als G’ bezeichnet. Es zeigte sich, dass die Anlage aus einem älteren Cairn besteht, der die Dolmen G, G’, H, I und J umfasst. Er besteht im wesentlichen aus Dolerit der Gegend. Dieser Cairn wurde um den Dolmen H, der eine doppelte, reich verzierte Kammer aufweist, angelegt. Er wurde auf ein Alter von 4700 Jahren v.d.Z. datiert. Etwas jünger ist die Fortsetzung des Cairns mit den Dolmen A bis F. Die Datierungen ergaben ein Alter von 4400 Jahren v.d.Z. Diese Cairn besteht im wesentlichen aus Granit von der kleinen Insel Sterec. Das Gestein wurde über eine Entfernung von 1 – 2 km herantransportiert. Die Auswertung von archäologischen Funden zeigte, dass die Grabanlage bis etwa 2000 v.d.Z. genutzt wurde.
Die Dolmen zeigen lange Gänge, deren Wände aus lose aufgestapelten kleineren Steinen mit gelegentlichen Stützpfeilern und großen Deckplatten bestehen. Die meisten Kammern sind sogenannte Tholoi mit rundem Grundriss und Ofen- oder Zwiebelturmform. Die Dolmen B und H sind aus großen Platten aufgebaut.
Der Besucher kann die Kammern der durch die Steinbrucharbeiten angeschnittenen Dolmen A, B, C und D sehen. Sehr schön kommt die Tholos-Struktur von Dolmen C und D zum Vorschein. Die Gänge dieser beiden Dolmen sind ebenfalls zugänglich und können durchlaufen werden. Leider sind alle anderen Gänge zugemauert, was den Eindruck der Anlage etwas schmälert. Hier wäre eine andere Lösung sicher wünschenswert. Dieser Mangel verringert aber kaum die Wirkung dieses außerordentlich beeindruckenden Bauwerks.


Koordinaten: 48.66757°N, 3.85846°W (WGS84).




Cairn von Barnenez, mit Stufenstruktur. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, mit Eingängen zu den Grabkammern. Rechts der alte Teil, links der jüngere Teil des Cairn. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, mit Eingängen zu den Grabkammern. Rechts der alte Teil, links der jüngere Teil des Cairn. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, mit Eingängen zu den Grabkammern. Der jüngere Teil des Cairn. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, zugemauerter Eingang zu einer Grabkammer. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, die durch den Steinbruch angeschnittene Seite. Grabkammern D, C und B (von links nach rechts). Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, die durch den Steinbruch angeschnittene Seite. Grabkammern D, C, B und A (von links nach rechts). Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, die durch den Steinbruch angeschnittene Seite. Grabkammern D, C und B (von links nach rechts). Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, die megalithische Grabkammer B. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, Blick in die megalithische Grabkammer B. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, angeschnittener Tholos Kammer D. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, angeschnittener Tholos Kammer C. Foto 02.09.2003.






Cairn von Barnenez, Eingang zur Kammer C. Foto 02.09.2003.






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