HOME
TYPLOKALITÄTEN
FUNDORTE
NAMEN
ENTDECKER
SACHSEN
THÜRINGEN
SACHSEN-ANHALT


Symplesit


Formel: Fe3(AsO4)2 · 8 H2O, monoklin

Typlokalität: Lobenstein, Thüringen

Erstbeschreibung:
BREITHAUPT (1837): Bestimmung neuer Mineralien. 1. Symplesischer Diatom oder Symplesit. 2. Diadochit. 3. Lavendulan. 4. Variscit. 5. Schweres Blei-Erz, kürzer Schwerbleierz. 6. Malthacit. 7. Kupferblau.- Journal für praktische Chemie 10, 501-512





Symplesit-Kristall. Grube Landesfreude, Lobenstein, Thüringen. Bildbreite 1,7 mm. Sammlung Jürgen Graf, Foto Fritz Rüger.



August BREITHAUPT beschreibt 1837 ein neues Mineral wie folgt:
"Perlmutterglanz auf der vollkommensten Spaltungsfläche.
Farbe, blass indigblau, Mittel zwischen indigblau und seladongrün, selten und nur oberflächlich Mittel zwischen berg- und lauchgrün. Strich, sehr blass indigblau, mitunter dem farblosen nahe kommend.
Durchscheinend, bis selten halbdurchsichtig.
Theils in etwas breiten nadelförmigen Krystallen, deren Habitus und Combination eine treue Copie kobaltischen Diatom ist, meist büschelförmig zusammengehäuft. Messbare Individuen sind zur zeit noch nicht vorgekommen. Die Spaltbarkeit in der brachydiagonalen Richtung ist vollkommen. Theils in kleinen derben Partieen, büschel- und sternförmig aus einander laufend strahlig-faserig.
Leicht zerspringbar.
Ziemlich milde.
Härte 2 1/2 bis 3.
Specifisches Gewicht = 2.957."
Nach einigen chemischen Untersuchungen fand BREITHAUPT einen Wassergehalt von 26.75 % in dem Mineral und dass es aus "Arsensäure, Schwefelsäure sehr wenig, Eisenoxydul, Manganoxydul sehr wenig" besteht. "Er ist mithin ein siderischer Diatom, ein Eisenblau, in welchem die Phosphorsäure durch Arsensäure vicariirt wird".
Zu dem Vorkommen des Mineral schreibt BREITHAUPT:
"Der Symplesit findet sich als neuestes Gebilde auf und über synthetischem Markasit oder Nickelglanz und siderischem Carbon-Spath auf den Eisengruben bei Lobenstein im reussischen Voigtlande."
Das Mineral wurde nach griechisch symplesiaso = von vielen Seiten benachbart sein, vielen nahe stehend, benannt auf Grund der Beziehung zu Erythrin, Vivianit und Annabergit.

Literatur:
BREITHAUPT, A. (1837): Bestimmung neuer Mineralien. 1. Symplesischer Diatom oder Symplesit. 2. Diadochit. 3. Lavendulan. 4. Variscit. 5. Schweres Blei-Erz, kürzer Schwerbleierz. 6. Malthacit. 7. Kupferblau.- Journal für praktische Chemie 10, 501-512




© Thomas Witzke / Stollentroll, Foto Fritz Rüger

HOME
TYPLOKALITÄTEN
FUNDORTE
NAMEN
ENTDECKER
SACHSEN
THÜRINGEN
SACHSEN-ANHALT