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Megalithgräber und Menhire in Sachsen-Anhalt



verzierter Menhir von Schafstädt, bei Halle

Der Menhir wurde 1962 bei Nachuntersuchungen an einem durch Tonabbau zerstörten Steinplattengrabes gefunden. Er war als Wandstein in Zweitverwendung in das Grab eingebaut. Der Menhir stand dabei auf dem Kopf, mit der Bildseite zum Innenraum des Grabes. Der Stein wird im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle/Saale ausgestellt.
Der Menhir weist durch die Bearbeitung eine deutlich menschenähnliche Gestalt auf. Erkennbar ist ein Gesicht mit zwei tiefen Löchern als Augen. Ein Halsschmuck ist durch drei halbkreisförmige Linien dargestellt. Arme und Hände sowie ein Gürtel, der um den gesammten Stein läuft, sind erkennbar. Zwischen den Händen, oberhalb von dem Gürtel, befindet sich ein kammartiges Symbol, das als Regensymbol gedeutet wird. Der Menhir wird deshalb als Darstellung einer regenspendenden Gottheit, vielleicht in Verbindung mit Leben und Fruchtbarkeit, angesehen.
Vor dem Einbau in die Grabkammer hat der Menhir längere Zeit im Freien gestanden. In den Augenhöhlen haben sich Reste schwarzbrauner Farbe erhalten. Zum vermuteten Alter des Steins finden sich unterschiedliche Angaben, Groht gibt 3600 - 2700 v.d.Z. an, im Museum findet sich die Angabe Schnurkeramik-Kultur, 2800 - 2050 v.d.Z.
Der Menhir weist eine Höhe vom 94 cm bei 49 cm maximaler Breite auf und besteht aus Muschelkalk.

Literatur / Quellen:
Groht, J. (herausgegeben von H. Meller) (2013): Menhire in Deutschland.- Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt.
Text am Menhir im Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle/Saale




Der Menhir von Schafstädt, im Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle/Saale.





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© Thomas Witzke / Stollentroll