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Megalithgräber und Menhire in Sachsen-Anhalt



Menhir von Benzingerode bei Wernigerode

In dem Dreieck zwischen Benzingerode, Heimburg und Derenburg finden sich heute drei Menhire, davon steht der Benzingeröder Menhir noch an seinem originalen Platz. Alle drei Steine finden sich dicht an der B6n. Den Benzingeröder Menhir erreicht man, in dem man von Benzingerode aus den Silstedter Weg Richtung Silstedt nimmt und die Autobahn überquert. Wenige Meter nach der Brücke über die Autobahn geht nach rechts (Osten) ein Weg ab. Dieser Weg führt nach einigen Kurven nach Westen. Nach etwa 500 Metern erreicht man den etwas nördlich von dem Weg im Feld stehenden Menhir.

Der Menhir von Benzingerode weist eine Höhe von 3,75 Metern über dem Erdboden bei einer Gesamtlänge von 4,5 Metern auf. Der Maximaldurchmesser liegt bei 1,5 Metern. Er besteht aus Senon-Quarzit, der in der Nähe ansteht. Bei Ausgrabungen an dem Menhir wurde 1938 eine rechteckige Steinpackung von 1,85 x 1,05 Metern gefunden. Sie wird als Grabanlage gedeutet. Fehlende Beigaben erlauben keine genaue Datierung, deshalb kann nur allgemein von einer Einstufung Ende des Neolithikums bis frühe Bronzezeit ausgegangen werden. Unmittelbar nördlich schloss sich eine Brandgrube mit Holzkohle und Resten von Leichenbrand an. Unmittelbar südwestlich von dem Menhir fand sich ein Steinpflaster von 1 Meter Durchmesser, weiterhin konnten Glasperlen und eine Urne aus der Völkerwanderungszeit (3./4. Jh.) geborgen werden.
In der Nähe bei Minsleben wurden Steinpackungsgräbern der Aunjetitzer Kultur (2300 - 1800 v.d.Z.) gefunden. Bei Ausgrabungen im Vorfeld zum Bau der B6n stieß man 2001 auf ein Langhaus der Aunjetitzer Kultur nur wenige 100 Meter von dem Menhir entfernt (am Parkplatz an der B6n). 2001/2002 wurde weiterhin eine Totenhütte der Bernburger Kultur (3400 - 2800 v.d.Z.) bei Benzingerode ausgegraben. Dies lässt ein erhebliches Alter für den Benzingeröder und die benachbarten Menhire annehmen.

Literatur:
Berthold, B. (2008): Die Totenhütte von Benzingerode. Archäologie und Anthropologie. Sonderband 7, Archäologie in Sachsen-Anhalt, 162 S.
Pätzold, J. (1948): Untersuchungen am Menhir von Benzingerode.- Strena Praehistorica, Festgabe zum 60. Geburtstag von Martin Jahn, Halle/Salle, 78-89

Koordinaten (GPS gemessen): 51.84336° N, 10.87960° E (WGS84).





Der Menhir von Benzingerode. Foto 23.10.2010.






Der Menhir von Benzingerode. Foto 23.10.2010.






Der Menhir von Benzingerode. Foto 23.10.2010.






Der Menhir von Benzingerode. Foto 23.10.2010.






Der Menhir von Benzingerode. Foto 23.10.2010.






Die Sonne über dem Menhir von Benzingerode. Foto 23.10.2010.





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© Thomas Witzke / Stollentroll