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Megalithgräber und Menhire in Niedersachsen




stark zerstörtes Großsteingrab "Lohne 1", Lohne, Wietmarschen, Grafschaft Bentheim

Sprockhoff: ---

Zwischen Lohne und Lingen lagen drei Großsteingräber, von zwei Anlagen sind noch Reste erhalten. Man erreicht sie über die von Lohne nach Nordlohne führende Straße, die Hauptstraße bzw. Bergstraße. Etwa 150 Meter nachdem von Lohne kommend der Rupingorter Kirchweg abgeht, führt nach Osten eine Straße in ein Naherholungsgebiet. Nach etwa 700 Metern auf dieser Straße erreicht man einen kleinen Wanderparkplatz. Von hier geht man die Straße noch knapp 500 Meter weiter durch den Wald, bis nach Süden nach einer Lichtung ein Weg abgeht, den man nimmt. Nach etwa 180 Metern, kurz bevor der Weg nach Osten umbiegt, befindet man sich an der ehemaligen Position von dem komplett entfernten Grab "Lohne 2". Das Grab "Lohne 1" liegt 50 Meter westlich im Wald. Grab "Lohne 3" liegt etwa 70 Meter nach der Biegung östlich der beiden anderen am Wegrand.
Die drei Gräber liegen auf einer ost-westlichen Linie und sind gemeinsam auch als "Schluppsteine" oder "Schloopsteine" bekannt. Wächter schreibt 1841, dass die meisten Decksteine zu der Zeit bereits gesprengt und entfernt waren. Einer Anmerkung bei Sprockhoff ist zu entnehmen, dass die endgültige Zerstörung um das Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte und die Steine nach Lohne verschleppt wurden zum Anlegen von Mauern.

Grab "Lohne 1", das westlichste der drei, stellt sich heute als ein ovaler Hügel von 19 Metern Länge und 13 Metern Breite dar mit einer Eingrabung von 5 - 6 x 8 -9 Metern Abmessung. In der Mulde liegt ein Stein von 2 x 1,5 Metern Größe, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Deckstein handelt. Der Stein weist eine künstliche winkelige Rille auf, die vielleicht von dem Versuch stammt, von dem Stein etwas abzuspalten.

Im Denkmalatlas Niedersachsen wird das Objekt als Bodendenkmal, Großsteingrab, ID 28962374, Fundstelle Lohne 1, geführt.


Koordinaten (GPS): 52.51238° N, 7.25680° E (WGS 84).




Der flache Hügel von Großsteingrab Lohne 1. Foto 11.12.2022.






Das zerstörte Großsteingrab Lohne 1. Foto 11.12.2022.






Das zerstörte Großsteingrab Lohne 1. Foto 11.12.2022.






Das zerstörte Großsteingrab Lohne 1. Foto 11.12.2022.




Von Grab "Lohne 2" ist nichts mehr zu sehen. Über die ehemalige Position führt heute der Weg. Erdhügel links und rechts des Weges haben mit der Struktur der Anlage nichts zu tun. Vielleicht stammen sie von der 1981 durchgeführten Ausgrabung. Dabei wurde ein Teil der Kammerpflasterung und Standspuren von Tragsteinen und Steinen einer Umfassung festgestellt. Die Kammer war in Nordwest-Südost-Richtung orientiert und wies etwa 12,5 x 3 Meter Innenabmessung auf. Die Längsseiten wiesen sieben Tragsteine und die Schmalseiten jeweils einen auf. Von der Umfassung konten auf beiden Längsseiten jeweils noch fünf Standspuren festgestellt werden. Der Abstand der Umfassung zur Kammer betrug auf der nördlichen Seite etwa 2,5 Meter und auf der südlichen 1 Meter. Bei der Ausgrabung konnte Keramik der Trichterbecherkultur, Steinbeile, Pfeilspitzen und Bernstein geborgen werden.

Im Denkmalatlas Niedersachsen wird das Objekt als Bodendenkmal, Großsteingrab, ID 28930617, Fundstelle Lohne 12, geführt.


Koordinaten (GPS): 52.51247 N, 7.25749 E (WGS 84).




Hier quer über den heutigen Weg befand sich der Standort von dem komplett entfernten Großsteingrab Lohne 2. Foto 11.12.2022.




Quellen:
Wächter, J.K. (1841): Statistik der im Königreiche Hannover vorhandenen heidnischen Denkmäler. Hannover, p. 125
Sprockhoff, E. (1975): Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 3: Niedersachsen - Westfalen. Bonn, p. 112
Denkmalatlas Niedersachsen, Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege


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© Thomas Witzke